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Kommissar Marthaler: Engel des Todes

06.03.2016, 23:01
Kommissar Robert Marthaler (Matthias Koeberlin, li.) und sein Team. Foto: ZDF
Kommissar Robert Marthaler (Matthias Koeberlin, li.) und sein Team. Foto: ZDF epa anp

Berlin - Er ist der einsame, ruppige Wolf unter den oft glatt gebügelten TV-Ermittlern. Kommissar Marthaler, gespielt von Matthias Koeberlin (41), liebt die Nacht und die Einsamkeit.

Dann kurvt er mit seinem alten Mercedes-Benz durch die neonhellen Straßen des Frankfurter Bahnhofsviertels. Seit 2012 ermittelt dieser ziemlich sture Hund mit Dienstmarke erfolgreich im ZDF. In seinem vierten Fall «Engel des Todes», der an diesem Montag um 20.15 Uhr im Zweiten läuft, bekommt es Marthaler mit brutalem Kunstraub und Mord zu tun, und ist zudem auch privat in den Fall involviert.

Ein Kleinbus auf dem Weg vom Frankfurter Städel Museum nach Prag mit Paul Klees Gemälde «Engel, übervoll» an Bord wird von zwei bewaffneten Gangstern überfallen. Die skrupellosen Kunsträuber erschießen einen Wachmann und verletzen Marthalers schwangere Freundin Tereza, die mit von der Partie war, schwer. Marthaler verdächtigt den undurchsichtigen Kunsthändler Ludwig Slama (Stipe Erceg), der ebenfalls beim Transport dabei war, und als einziger unverletzt blieb. Aber vielleicht ist der aufgewühlte Ermittler, der um das Leben seiner Freundin bangt, auch einfach nur eifersüchtig.

Bei seinen eigenmächtigen Ermittlungen stößt Marthaler, der wegen Befangenheit vom Dienst quittiert wurde, auf den 30 Jahre alten Mord an der Prostituierten Karin Rosenherz, der nie aufgeklärt wurde. Im Zimmer der Frau hingen zwei Zeichnungen von Paul Klee, Vorstudien zu dem Engel-Gemälde. Die Spur führt zu einem mittlerweile zu Reichtum gekommen Frankfurter Unternehmer mit besten Verbindungen in die Politik.

Der kalt gestellte Marthaler kann sich auch diesmal auf sein profiliertes Team verlassen. Kirsten Höpfner (Julia Jentsch), Manfred Petersen (Tim Seyfi), Kai Döring (Jürgen Tonkel) und Carlo Sabato (Claudio Caiolo) lassen ihren Chef nicht im Regen stehen. Das ist ein ganzes starkes Team: Es zeichnet die Marthaler-Reihe aus, dass diese Kollegen viel mehr sind als nur Stichwortgeber und Sidekicks. Gegenüber seinem Vorgesetzten Herrmann (Peter Lerchbaumer) allerdings lässt Marthaler seinen Ärger mit einem berüchtigten Zitat des Frankfurter Spontis und späteren Bundesaußenministers Joschka Fischer ab: «Mit Verlaub, Herrmann, Sie sind ein Arschloch».

Marthalers vierter Fall basiert auf dem Kriminalroman «Die Akte Rosenherz» von Jan Seghers. Das Drehbuch stammt von Kai-Uwe Hasenheit und Lancelot von Naso, der auch wieder Regie führte. Und die Zuschauer können sich auf ein Wiedersehen freuen: Die Dreharbeiten für den fünften Teil der ZDF-Reihe mit dem Titel «Kommissar Marthaler - Die Sterntaler-Verschwörung» sind fast abgeschlossen. (dpa)