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Höhle der Löwen Höhle der Löwen: So lassen sich die Jury-Mitglieder um den Finger wickeln

Von Leonard Fischer und Bernd Peters 04.09.2017, 16:09
Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Woehrl und Ralf Duemmel sind die Jury bei der Höhle der Löwen.
Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Woehrl und Ralf Duemmel sind die Jury bei der Höhle der Löwen. Getty Images Europe

Köln - Sie ist die wohl größte TV-Innovation der letzten Jahre – und mehrfach preisgekrönt. Am Dienstag (20.15 Uhr) geht die „Höhle der Löwen“ bei Vox in die nächste Staffel – und bekommt mit Dagmar Wöhrl (63) eine millionenschwere Bundestagsabgeordnete als prominenten Neuzugang.

Sie ersetzt Unternehmer Jochen Schweizer (60). Wir trafen die CDU-Politikerin und Ex-Miss-Germany gemeinsam mit ihren neuen Kollegen in Köln. Und wer eine tolle Geschäftsidee hat, in die die „Löwen“ investieren könnten, sollte jetzt genau lesen. Denn sie verrieten uns exklusiv, wie man sie um den Finger wickeln kann.

„Besser als ein einzelner Gründer ist ein Gründer-Team“, sagt Carsten Maschmeyer (58), der schon im zweiten Jahr dabei ist. „Das ist wie beim Fußball, wo es verschiedene Positionen gibt und man keine vier Stürmer auf dem Platz braucht. So ist es auch im Unternehmen wichtig, ein komplementäres Team mit vielseitigen Stärken zu bilden.“

„Ich brauche keine drei Gründer, die alle denselben Studiengang an derselben Uni studiert haben“, betont Neu-„Löwin“ Wöhrl. „Das Produkt muss neu oder die Verbesserung eines bereits existierenden Produktes sein.“ Multi-Millionär Maschmeyer fordert gar einen „Superlativ“. Persönlichkeit: Der Kandidat müsse als Mensch überzeugen. Maschmeyer: „Ich will eine Unternehmer-Persönlichkeit, die offen und kreativ ist – und weiß, wovon sie redet.“

„Ehrliche Passion“ fordert der Bonner Frank Thelen (41), einer der Gründer-Löwen, schon seit der ersten Staffel an Bord. „Dein Start-up muss dein Leben sein. Alles andere ist zweitrangig. Wenn du fünf Jahre alles in dein Produkt investierst, es keinen Erfolg hat und du einen Haufen Schulden hast, auch dann musst du immer noch glücklich sein.“

Potenzielle Start-up-Gründer sollten laut Investoren folgende Fragen beantworten können: „Würdest du dein Produkt kaufen? Würden die Menschen in deinem persönlichen Umfeld dein Produkt kaufen? Was kann ich und was nicht? Was ist meine Zielgruppe? Welche Finanzierung brauche ich?“ Maschmeyer fordert eine „ehrliche Selbstreflexion“ und Wöhrl rät: „Nicht an qualifizierten Mitarbeitern sparen! Denn gute Mitarbeiter machen ein Unternehmen erst aus.“

„Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, dann ist es eine überzeugende Idee aus dem Bereich FinTech (Finanztechnologie, Anm. d. Red.)“, so Maschmeyer. „Ich liebe Technologie. Künstliche Intelligenz fände ich interessant“, bestätigt Thelen. „Aber das ist natürlich schwieriger zu präsentieren als eine Suppe.“

Und die No-Gos?

Jetzt wissen wir also, was in der Show bei den Geldgebern zieht. Und was sind die absoluten No-gos?

„Wenn der Kandidat sein Produkt in 90 Sekunden nicht erklären kann“, sagt Frank Thelen. Viele hätten „eine völlig unrealistische Bewertung“, erklärt Maschmeyer – und präsentierten sich trotzdem als große Checker. „Wenn man merkt, dass ein Gründer-Team nicht zusammen harmoniert, kann man es gleich vergessen“, glaubt Dagmar Wöhrl. „Die Höhle der Löwen“ ist ein Erfolgsformat. Die Sendung konnte ihre TV-Quoten stetig steigern und war in Staffel 3 bei zehn von elf Ausstrahlungen Marktführer.

Frank Thelen sieht die Sendung selbst als Start-up. „Weder wir Löwen noch VOX wussten bei der ersten Staffel, was auf uns zukommt. Man sieht, das Format wächst, wir lernen schnell und präsentieren jetzt Version 4.0.“

Amiaz Habtu moderiert die Sendung

Am 5. September startet „Die Höhle der Löwen“ in die vierte Staffel und läuft von da an jeden Dienstag um 20.15 Uhr. Moderiert wird die Sendung von Amiaz Habtu. Judith Williams wird bei einigen Aufzeichnungen aus gesundheitlichen Gründen von Manager und Unternehmer Georg Kofler vertreten.