"Goodbye Deutschland" "Goodbye Deutschland": Nur die Auswanderer Konny Reimann und Daniela Katzenberger haben es geschafft

Köln - Geben wir es doch zu: Schadenfreude spielt bei dieser Serie eine ganz große Rolle. Nicht zu enden scheint der Strom von Auswanderern, die glauben, irgendwo in der Ferne ein leichteres Leben mit weniger Arbeit und schönerem Wetter finden zu können. Und meistens landen sie in einem Riesen-Schlamassel von bürokratischen Hürden und gefloppten Geschäftsideen.
Doch es gibt auch einige, die durchgehalten haben.
Allen voran die Reimanns. Die Hamburger wanderten 2004 nach Texas aus. Vater Konny, Mutter Manu und die Kinder Janina und Jason bauten und bastelten jahrelang an ihrem Konny-Island samt Leuchtturm herum. Dort wollten sie Urlauber beherbergen. Das Ganze schien endlos zu dauern, die Kinder wurden groß.
Und die Reimanns so populär, dass Vater Konny einen lukrativen Werbevertrag bei einer deutschen Milchreis-Firma bekam. Das brachte die Familie wohl über die Runden und die Jahre. Und nun, da die Holzhäuser von Konny Island so gut wie fertig sind, ziehen die Eltern weiter. Nach Hawaii geht es. Da wird weitergebastelt. Schließlich hat Konny in einem der vier Überseecontainer sogar eine Badewanne mitgenommen. Und es gibt bald bestimmt einen Milchreis Hawaii.
Wie die „Katze“ bei Hefner klingelte
Daniela Katzenberger wird seit 2010 von den Kamerateams begleitet. Sie hat wohl die erstaunlichste Karriere aller Auswanderer gemacht. Eigentlich wollte sie „Playboy“-Model werden und klingelte deshalb an der Pforte der Playboy Mansion in Los Angeles. Doch daraus wurde nichts, sie zog stattdessen nach Mallorca und baute dort das „Café Katzenberger“ auf. Sie ergatterte einen Werbevertrag mit einer großen Möbelkette, vermarktet viele eigene Produkte, schreibt Bücher.
Der Clou war ihre Hochzeit mit Lucas Cordalis, Sohn von Costa Cordalis, in diesem Sommer – live übertragen. Sie ist damit Teil einer prominenten Familie geworden. Und der Cordalis-Clan, der schon einmal Insolvenz anmelden musste, hat jetzt eine gut verdienende Frau in der Familie. Schon wird aber gemunkelt, ob die ganze Hochzeit nicht ein Werbe-Fake war. Wenn ja: Gut gespielt, Daniela. Wird bestimmt noch ein Buch draus.
Mallorca-Jens auf der Verliererstraße
Dann wäre da noch Mallorca-Jens. Er ist nicht schön und nicht klug und kann auch eigentlich nichts – bringt aber immer wieder Frauen dazu, ihn zu unterstützen. Frau und zwei Kinder ließ er in Deutschland zurück. Mit Freundin Jenny und dem gemeinsam Sohn zog er einst auf die Insel. Nach diversen Freundinnen kam der gebürtige Sachse nun mit einer dreifachen Mutter aus Deutschland zusammen. Vor kurzem haben die beiden Zwillinge bekommen.
Jens betätigte sich schon als Ballermann-Sänger, als Comedian, als Geschäftsführer einer Bar, als Fremdenführer und als Zimmervermieter inklusive persönliche Betreuung der Gäste. Alles scheiterte meistens schon im Ansatz. Jetzt ist die Hochzeit mit der Zwillingsmutter geplant. Ob das Honorar von Vox und das Kindergeld für die Riesenfamilie reicht?
Mit Sonnenstudio gescheitert
Kurios war die Idee von Roland und Steffi Bartsch aus Wuppertal. 2011 eröffneten sie ein Sonnenstudio Mallorca. Doch welcher Urlauber geht schon auf einer Sonneninsel ins Sonnenstudio? Sie sattelten um auf Fish-Spa, T-Shirts, Piercing und Buggy-Ausleihe. Alles klappte nicht, schließlich mussten sie in ihrem Laden schlafen, weil sie keine Wohnung mehr hatten. Sie werden nach Deutschland zurückgehen.
Schwule im Pärchen-Look
Herrlich anzusehen ist immer wieder das Ehepaar Jörg und Fabio Klein. Sie sind stets exakt gleich angezogen und schweben mit ihrem Westerwald- Dialekt durch ihre Kitsch-Billigbarock-Welten auf Gran Canaria. Dort eröffneten sie zunächst eine Friseursalon, wo sich vor allem ältere Damen mit Dauerwelle oder frecher Kurzhaarfrisur wohl fühlen. Durch die Sendung wurden sie so bekannt, dass sie mittlerweile eine eigene Fankneipe haben: das „Golden Moments“. Die neun Jahre auf der Kanaren-Insel sind aber nicht spurlos an dem Paar vorübergegangen. Vor allem Jörg hat gesundheitliche Probleme.
Brasilien-Rückkehrer moderieren Jubiläumssendung
Und dann wäre da noch das Ehepaar Mermi-Schmelz, an dem nicht nur der bescheuerte Doppelname nervt. Das total spontane, sprich planlose, Duo wanderte vor acht Jahren nach Brasilien aus. Inzwischen sind sie wieder in Deutschland. Der Hauptgrund: Sie sind bankrott. Es kamen nicht genug Touristen in ihr Strandlokal in dem abgelegenen Ort Canavieiras, der 1000 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt liegt. Und Thommy wurde auch noch krank. „Der Stress hat mich fertig gemacht“, glaubt er. Das sei ihm auf die Leber und Bauchspeicheldrüse geschlagen. „Ich hab wahrscheinlich auch viel zu viel gesoffen, bin ich ganz ehrlich.“
Das Ehepaar Mermi-Schmelz moderiert die Jubiläumsendung – was für ein schönes Scheitern.