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"Ich komme aus NRW"  Dunja Hayali: ZDF-Moderatorin wehrt sich erneut gegen rassistischen Facebook-Post

06.06.2017, 11:16
Dunja Hayali diskutiert in den USA mit Anhängern des US-Päsidenten Trump.
Dunja Hayali diskutiert in den USA mit Anhängern des US-Päsidenten Trump. ZDF

Dunja Hayali sieht sich regelmäßig mit Hasskommentaren in sozialen Medien konfrontiert. Die Journalistin und Fernsehmoderatorin setzt sich aber auch immer wieder vehement gegen den ihr entgegengebrachten Hass zur Wehr. Das beweist erneut ihr jüngster Facebook-Post, in dem sie auf eine wutentbrannte Nachricht eines Nutzers reagiert.

Dieser hatte Hayali in rassistischer Manier entgegengeworfen: „Ich glaube, sie gehören nicht hierher, und sie sollten auswandern in ihr Vaterland." „Keiner braucht sie und ihre angebliche Menschenliebe" schreibt er weiter.

Daraufhin postete Hayali am Dienstagvormittag die Hass-Nachricht und reagierte öffentlich auf die Beschimpfungen. Hayalis Post wurde bis Dienstagmittag knapp 650 Mal geteilt und über 5.700 mit „gefällt mir“ geklickt.

„Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und bin in Datteln geboren. Meine Eltern sind Einwanderer aus dem Irak und kamen schon lange vor meiner Geburt nach Deutschland." schreibt Dunja Hayali „Ich bin deutsche Staatsbürgerin. Ich habe einen deutschen Pass." Sie kann nicht verstehen, warum ihre Herkunft in der Öffentlichkeit so oft thematisiert wird: „Wäre ich 1 Meter 80 groß, blond und hätte blaue Augen, würde mein Deutschsein öffentlich sicher nicht in Frage gestellt."

Hayali fragt den Nutzer, was „Deutschsein" überhaupt sei und kritisiert: „Ganz offensichtlich sind ziemlich viele Leute trotzdem immer noch davon überzeugt, man müsse „deutsch“ sein, um als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft anerkannt zu werden." Dunja Hayali beruft sich auf die Werte des Grundgesetzes: „Deutlich und unmissverständlich ist hier jeder Mensch gemeint, wo auch immer er oder sie herkommt."

Aktiv gegen Hass

Der Kommentar der ZDF-Moderatorin reiht sich in ihr vorheriges Engagement gegen Hass und Populismus ein. Nach ihrer vielbeachteten Pegida-Berichterstattung wurde sie zur Zielscheibe von Hetzkommentaren. Neben ihrem Migrationshintergrund könnte díes auch daran liegen, dass sie aus ihrer Homosexualität keinen Hehl macht.

Die Moderatorin geht auch juristisch gegen persönliche Beschimpfungen vor. Im April dieses Jahres wurde ein Mann aus Oberbayern wegen Volksverhetzung sowie wegen Beleidigung Hayalis verurteilt. Dieser hatte auf Facebook öffentlich gegen Geflüchtete gehetzt.

Desweiteren nahm Hayali an der Tagesschau-Aktion „Sag's mir ins Gesicht" teil, bei der sich Fernsehmoderatoren Fragen und Kritik von Internetnutzern stellten, um damit ein Zeichen gegen Hass und Hetze und für eine bessere Diskussionskultur im Netz zu setzen.