Dieter Thoma Dieter Thoma: Erfinder des WDR-Mittagsmagazins ist gestorben
Köln - Dieter Thoma, langjähriger Chefredakteur des WDR-Hörfunks und Erfinder des WDR-Mittagsmagazins, ist am Freitag im Alter von 90 Jahren in Köln gestorben, wie der WDR mitteilte. „Dieter Thoma ist ein WDR-Urgestein im besten Sinne. Er hat Generationen von Journalisten geprägt – auch mich“, würdigte Intendant Tom Buhrow den Verstorbenen.
Mit seiner Liebe zur Sprache, seinem Mut, Neues auszuprobieren, und seiner Kunst, Politik unterhaltsam zu verkaufen, bleibe er ein Vorbild. „Er war ein brillanter Journalist, genialer Mundwerker und wunderbarer Kollege.“
1978 zum Chefredakteur des WDR-Hörfunks berufen
Thoma, am 11. April 1927 in Paderborn geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Publizistik in Münster. Nach Stationen bei der „Aachener Volkszeitung“ und beim „Kölner Stadt-Anzeiger“, wo er Feuilletonchef war und als Chefreporter arbeitete, war er ein Jahr lang Europa-Korrespondent. 1963 wechselte Thoma zum Hörfunk des WDR und übernahm dort die Leitung der Abteilung „Aktuelles“.
Mit in den Sender brachte er die Idee eines täglich live ausgestrahlten Magazins, das Politik auch für die Menschen attraktiv machen sollte, die sich nicht so sehr für Politik interessierten. 1965 ging das von ihm moderierte „WDR Mittagsmagazin“ auf Sendung. 1971 zum stellvertretenden Chefredakteur ernannt, wurde er 1978 zum Chefredakteur Hörfunk des WDR berufen.
In seine Amtszeit fallen unter anderem die Sendestarts von WDR 4 und WDR 5. Auch im Fernsehen hat Thoma Spuren hinterlassen, etwa als Moderator des „Kölner Treff“. Von Januar 1988 bis März 1993 leitete er den „Presseclub“ im Ersten. (amb)