"Die Höhle der Löwen" Die Höhle der Löwen: Lack gegen Schnecken räumt ab - Car-Sharing-Idee geht leer aus

Köln - In der dritten Folge der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ gab es unter anderem bunt verpackte Blumen, lästige Schnecken und einen Badeausflug der Löwen.
Wertvollster Deal: Schnexagon
Biologin Nadine Sydrow hat ein Herz für Schnecken: Zwar sollen sie nicht ihre Blumen im Garten anknabbern, töten will sie die Kriechtiere aber auch nicht. Deshalb hat Sydrow einen durchsichtigen Lack entwickelt, auf dem Schneckenschleim nicht haften kann. Diesen können Käufer von „Schnexagon“ beispielsweise auf ihre Töpfe oder Terrassenkante auftragen. Ergebnis: die Schnecken fallen runter und müssen sich ihre Nahrung woanders suchen. Für dieses tierfreundliche Bekämpfungsmittel will die Biologin eine halbe Millionen Euro von den Investoren. Überzeugen kann sie besonders mit ihrem Ziel, Amerika als neuen Absatzmarkt zu erobern.
„Wahnsinn“, raunen sich Frank Thelen und Judith Williams zu und Thelen setzt gleich zu seiner Start-Up-Predigt an. Den Zuschlag bekommt letztendlich ein anderer: Ralf Dümmel hat 500.000 Euro für 30 Prozent von „Schnexagon“ geboten. Sydrow nimmt an und ist überglücklich.
Löwinnen-Power: Grace Flowerbox und Five Skincare
Zwei Produkte sprechen eindeutig die Damen in der Runde an. „Grace Flowerbox“ will den Blumenversand revolutionieren. Die Rosen werden nicht einfach in Papier geschlagen, sondern in bunten Hutschachteln besonders schön präsentiert.
Die Social-Media-Strategie der beiden 25-jährigen Gründer Nina Wegert und Kirishan Selvarajah ist aufgegangen und der Online-Shop nach kurzer Zeit wegen der hohen Nachfrage nicht mehr verfügbar. „Wir brauchen dringend einen Löwen, der uns strategisch an die Hand nimmt“, erklärt Selvarajah sichtbar nervös. Und den bekommen sie: Dagmar Wöhrl gibt den beiden Berlinern 150.000 Euro für 20 Prozent ihrer Firma.
Die Produkte von „Five Skincare“ sind dagegen wie gemacht für die Homeshopping-Unternehmerin Williams, die sowohl bei „Schnexagon“ als auch bei „Grace Flowerbox“ trotz Angebot leer ausging. Die Idee des Start-Ups: Naturkosmetik, die aus genau fünf Inhaltsstoffen besteht. Die Schweizerin Anna Pfeiffer möchte mit „Five Skincare“ transparente Kosmetik auf den Markt bringen. Williams ist sofort angefixt und fragt kritisch nach. Obwohl die Gründerin vor ihrer Präsentation noch zugab, dass sie ein bisschen Angst vor Williams Expertise hat, bleibt Pfeiffer cool. Am Ende einigen sich die beiden auf 70.000 Euro für 25,1 Prozent von „Five Skincare“.
Härtester Kampf: „Paradont Creme“
Das türkischstämmige Vater-Sohn-Gespann Ismail und Hüsnü Ozkanli präsentiert den Investoren eine Creme gegen Zahnfleischentzündungen. Sohn Ismail ist Zahnarzt und hat das Produkt aus Schwarzkümmelöl entwickelt. Besonders die circa 20 Millionen möglichen Kunden – so viele Deutschen leiden laut Ozkanli unter Parodontitis – lassen die Löwenaugen strahlen.
Alle fünf machen den beiden das gleiche Angebot: 100.000 Euro für 30 Prozent ihres Unternehmens. Unterschiedlich sind nur die jeweiligen Vermarktungsstrategien. Besonders Vater Hüsnü fühlt sich geehrt und ist überwältigt vom Interesse der Investoren. Das Kombi-Angebot von Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer kriegt letztendlich den Zuschlag.
Leer ausgegangen: „Big Box Berlin“ und „Getaway“
Keinen Deal hat der Berliner Steffen Tröger bekommen. Er baut alte Hochseecontainer unter anderem zum Wohnen und Schwimmen um. Obwohl die Löwen seinen Outdoor-Pool und auch die geplanten Wohnboxen nicht uninteressant finden, sehen sie laut Wöhrl „kein Business-Case“: Zu früh, zu geringe Marge, viel zu hohe Bewertung der Firma „Big Box Berlin“.
Ähnlich geht es auch Edgar Scholler mit „Getaway“. Er hat eine App für Privatauto-Vermietung entwickelt, in der Autobesitzer ihr Fahrzeug an andere Fahrer vermieten können. Genau wie bei Car2go oder DriveNow wird vom Suchen eines geeigneten Wagens bis zur Öffnung des Autos ohne Schlüssel alles übers Smartphone abgewickelt. „Sharing macht einfach nur Sinn“, befindet Technikfreak Frank Thelen. Genau wie alle anderen Löwen macht er aber kein Angebot, weil die Firma zu viel Geld bräuchte, bis sie funktioniert.