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Leute Daniel Craig will sich nicht von James Bond emanzipieren

Neuer Look, neue Rollen - nach seinem Abschied von James Bond genießt Daniel Craig die berufliche Vielfalt. Als persönliche Neuerfindung oder gar Abkehr von 007 sei das nicht zu verstehen, betont er.

Von dpa 17.12.2024, 04:45
Trotz optischer Veränderungen: Daniel Craig hat nicht den Wunsch, sein James-Bond-Image hinter sich zu lassen. (Archivfoto)
Trotz optischer Veränderungen: Daniel Craig hat nicht den Wunsch, sein James-Bond-Image hinter sich zu lassen. (Archivfoto) Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa

London - Der britische Schauspieler und ehemalige James-Bond-Darsteller Daniel Craig („Casino Royale“, „Skyfall“) hat nicht den Wunsch, sein Image als 007 hinter sich zu lassen. Dass britische Medien ihm wegen seines veränderten Aussehens und neuer Filme nachsagen, er hätte sich nach seinem Abschied von der Rolle des Geheimagenten neu erfunden, sei falsch.

„Ich wüsste gar nicht, wie das ginge“, sagte Craig der Deutschen Presse-Agentur in London. „Ich improvisiere einfach, mache alles Schritt für Schritt, und mein Leben ist eine Art Entdeckungsreise.“

Rolle in „Queer“ hätte zur Bond-Zeit nicht gepasst

In seinem neuen Film „Queer“, der auf dem gleichnamigen Roman und dem Leben von William S. Burroughs basiert, spielt Craig den schwulen, trinkenden Schriftsteller Lee. „Ich habe früher Filme in diesem Stil gemacht. Ich liebe es, dass ich jetzt wieder solche Filme machen kann“, sagte der 56-Jährige.

„Während meiner Bond-Zeit hätte ich diesen Film nicht machen können. Es hätte sich irgendwie gezwungen angefühlt, wie eine Reaktion auf Bond, und das hätte einfach nicht gepasst. Es stört mich nicht, wenn Leute diese Vergleiche anstellen, aber für mich fühlt sich das sehr eigenständig an. Und das ist für mich persönlich ein unglaublich befriedigendes Gefühl.“

Neue Filme werden im James-Bond-Kontext gesehen

Vor seinem rund 15-jährigen Engagement als 007 spielte Craig viele unterschiedliche Rollen, darunter als Liebhaber des Malers George Dyer in „Love Is The Devil“ (1998) oder als Schizophrenie-Kranker in „Some Voices“ (2000). Mittlerweile würde jeder neue Film von ihm im James-Bond-Kontext bewertet. „Die Leute wollen diese Geschichte haben“, erklärte Craig. „Sie wollen sagen: "Oh, schau mal, er hat sich von Bond emanzipiert." Was ist, wenn ich das gar nicht will?“

Egal, ob James Bond, „Queer“ oder andere Projekte – sein Ziel sei es, unabhängig vom Genre die bestmöglichen und emotional tiefgründigsten Filme zu drehen. „Ich finde es irgendwie respektlos, wenn man die Filme gegeneinander ausspielen will, als wären das völlig andere Dinge“, sagte Craig. „So sehe ich das nicht. Ich will einfach schöne Filme machen. Egal in welchem Genre – lasst uns einfach schöne Filme machen.“

Dritte Golden-Globe-Nominierung für Craig

Für seine beeindruckende Performance in „Queer“ erhielt Craig - nach „Knives Out“ und „Glass Onion“ - seine dritte Golden-Globe-Nominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“. In Deutschland wird das Drama des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino ab 25. Dezember in ausgewählten Kinos gezeigt. Ab 2. Januar ist der Film bundesweit im Kino zu sehen.