"Bares für Rares" Bares für Rares: Das sind die drei Rekord-Verkäufe der ZDF-Trödelsendung mit Horst Lichter
Köln - „Bares für Rares“, die Nachmittagsshow, in der ganz normale Bürger unverhofft richtig viel Geld mit in Kellern oder auf Speichern vergrabenen Schätzen machen können. Mittlerweile läuft die Sendung mit dem immer bestens gelaunten Schnauzbartträger Horst Lichter seit fast fünf Jahren.
Und während mancher, der mit seinen Schätzen bei Experten und Händlern vorspricht, glücklich über 100 Euro für die Urlaubskasse ist, sahnen einige (wenige) so richtig ab. Hier sind die Top 3-Verkäufe von „Bares für Rares“ aus allen Staffeln.
Platz 3: Goldmünze von 1648: 25.000 Euro
Im Oktober 2016 erzielte Händler Fabian Kahl beim Erwerb einer äußerst seltenen 10-Dukaten-Münze mit dem Prägejahr 1648 einen (Teil-) Erfolg.
Das Goldstück aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches zeigt den römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. auf der einen und den doppelköpfigen Reichsadler mit dem Löwen von Habsburg auf der anderen Seite.
Da bekam Experte Albert Maier nach eigenem Bekunden schon „schweißige Hände: Das ist schon eine Sensation hier!“ Er schätzt die Dukate auf 20.000 bis 30.000 Euro.
Verkäufer Martin Reiter aus Würzburg sagte am Auktionstisch, die Münze sei schon lange im Familienbesitz, es hätten schon diverse Familienmitglieder versucht, sie zu verkaufen.
Und dann überstürzten sich die Händler. Fabian Kahl begann mit „läppischen“ 1000 Euro. Dann schaukeln sich die Händler immer weiter hoch. „Lucki“ bietet schließlich 23.000 Euro – Fabian erhöht auf 25.000. Geschäft perfekt?
Nein, denn auch Daniel Meyer will das Goldstück. Er unterbreitet Fabian folgenden Vorschlag: „Wir machen eine Kippe. Das heißt, wir beide kaufen gemeinsam, geben die Münze an ein Auktionshaus und teilen den Erlös.“ Fabian schlägt ein, Verkäufer Martin freut sich über 25.000 Euro.
Platz zwei: Beatles-Schallplatte mit Fehlpressung: 30.000 Euro
Das war ein echter Hingucker. Die Schallplatte der „Beatles“, die wirklich einzigartig war. Denn ist ein Unikat: Es ist eine Fehlpressung, auf der der Hit „Here comes the Sun“ eigentlich auf der B-Seite hätte landen sollen.
Tat er aber nicht. Das Leid „Come together“ ist auf dem Unikat zu finden. Daher konnte der Preis in die Höhe getrieben werden: Am Ende kassierte Gerhard Neu. Lehrer aus Rösrath, unfassbare 30.000 Euro.
Platz eins: Borgward Isabella Cabrio von 1961: 35.000 Euro
Das war das bislang teuerste Exponat in der Sendungsgeschichte. Gerd Kirstein aus Marl hatte das automobile Schmuckstück 1998 für 7000 Mark gekauft und liebevoll restauriert. 40.000 Euro hatte er reingesteckt und wollte 50.000 Euro haben.
Aber warum trennt sich ein Oldtimer-Fan von solche einer Rarität? Gerd gab an, die Seefahrt für sich entdeckt zu haben und sich ein Boot kaufen zu wollen.
Die Händler sind von den Socken – wobei nur Wolfgang Paurtisch richtiges Interesse zeigt (kein Wunder bei dieser Summe).
Er holt sich telefonischen Rat und bietet schließlich 35.000 Euro. Gerd willigt ein – und weint bittere Tränen um sein Schätzchen „Isabella“.
Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!
„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.
Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwicklt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.
So läuft die Sendung ab
Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum , in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.
Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus.
Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“. (smo)
(Der Artikel erschien zuerst bei express.de)