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"Bares für Rares" Bares für Rares beim ZDF: Händler sträuben sich - Doch dann riechen sie das große Geld

27.03.2018, 08:34

Köln - Bei „Bares für Rares“ hat es den Händlern und Experten ein sehr seltenes Puppenhaus angetan. 

Das Mutter-Tochter-Gespann Inge de Jong und Alexandra de Jong-Engel aus Köln bringen das Erbstück mit. Das Besondere daran: Es ist komplett aus Blech und beinahe vollständig. Eine Seltenheit!

„Bares für Rares“- Kandidatinnen suchen neues Heim für das alte Miniaturhäuschen

Früher spielte Mutter Inge mit dem Puppenhaus und vor ihr sogar schon ihre eigene Mutter. Das Häuschen aus den 30er-Jahren hat also schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Zur Verblüffung von Spielzeug-Experte Sven Deutschmanek, sieht man das dem Häuschen aber gar nicht an. Denn das Puppenhaus, hergestellt von den Oro-Werken in Brandenburg an der Havel, besteht aus dünnem Blech und ist mit einer feinen Farbschicht überzogen.

Laut dem Experten sind gerade diese Antiquitäten sehr anfällig für Kratzer – zumal vor allem Kinder damit spielten.

Dieses Puppenhaus ist jedoch beinahe vollständig und besteht aus sechs verschiedenen Modulen, die beliebig ineinander gesteckt werden können. Auch das Innenleben der verschiedenen Räume kann kreuz und quer getauscht werden.

Sven Deutschmanek: „Das ist etwas sehr, sehr seltenes.“

„Das Puppenhaus wurde in nur kleineren Stückzahlen verkauft, weil so viele gibt es davon nicht“, fasst der Experte zusammen. „Ich finde es außerordentlich schön, dass der Erhaltungszustand nahezu perfekt ist.“

Und das scheint sehr selten zu sein. Gerade, weil es sich um ein komplettes Set handele. Normalerweise, gibt es vielleicht ein oder zwei Module im Doppelpack. Und ein einzelner Raum koste heutzutage schon 200-300 Euro.

Dass es nun aber ganze sechs sind – da staunt auch der Experte. Die Expertise klettert in die Höhe: Minimum 1.500 – 2.000 Euro.

Händler sehen keinen großen Wert

Die Händler beginnen mit dem Bieten. Zögernd klettert der Preis in die Höhe. Bei 400 Euro scheint zunächst Schluss zu sein.

Erst als Händler Fabian Kahl fragt, wie hoch die Expertise gewesen ist, riechen auch seine Kollegen das große Geld. „Dann fangen wir noch einmal neu an“, entgegnet Kahl.

Es wird weiter geboten und das nächste Gebot liegt direkt bei 1.000 Euro. Das lässt Antiquitätenhändler Kahl nicht auf sich sitzen und ergattert das seltene Puppenhaus schlussendlich für 1.500 Euro. 

Ganz zur Freude von Mutter Inge. Das Geld wird nämlich in die kommende Goldhochzeit investiert.

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

Das bisher höchste Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer. (lrat)

(Der Artikel erschien zuerst bei express.de.)