"Bares für Rares" mit Horst Lichter Händler geschockt: Walter Lehnertz will wertvollen Schaukelstuhl anmalen
Spielzeug, das auch im weltbekannten New Yorker Kunstmuseum MoMA zu finden ist, Meissener Porzellan und Kuchengabeln, die ein Händler am liebsten selbst behalten will: Wie viel diese und andere Schätze ihren Verkäufern bei Horst Lichters Sendung "Bares für Rares" eingebracht haben.
Magdeburg/Halle (Saale)/DUR. - Was für die einen nur altes Geschirr, ist für andere ein wahrer Schatz. Ein solches Stück, um genauer zu sein: einen Teller aus Meissner Porzellan, bietet Ekkehard Fischer, 78, den Händlern der ZDF-Sendung "Bares für Rares" an. Verwunderlich: Bei dem Teller handelt es sich laut Aussage des Rentners eigentlich um ein "schönes Erinnerungsstück" an seinen Großvater, den dieser mit seinem Erbe hinterlassen hatte.
Der Teller trägt den Schriftzug „Mitglied des Vereins zur Förderung Dresdens u. des Fremdenverkehrs“. Zudem zieren das Dresdener Stadtpanorama samt Frauenkirche, Dresdener Hofkirche und großer Turm der Dresdener Residenz seine Vorderseite. Bei dem Teller handelt es sich um eine Mitgliedsgabe, die der Großvater des Verkäufers, damals Vereinsmitglied, erhalten habe.
Ungeliebtes Erbstück: Rentner verkauft Teller Meissner Porzellan bei "Bares für Rares"
Der Experte schätzt den Zeitraum der Herstellung grob auf 1897 bis 1927. Ekkehard Fischer hofft dafür von den Händlern 150 Euro zu bekommen - und liegt damit im Schätzungsbereich des Experten. Dieser tippt auf 120 bis 150 Euro. Die Begründung: "Dresden ist ein Ort, der viele Fans hat." Hinzu komme das Meissener Porzellan.
Doch warum will der 78-Jährige den Teller, den er als "schönes Erinnerungsstück" an seinen Großvater bezeichnet, "sehr gerne" verkaufen? Geboren in der sächsischen Hauptstadt, sei er 1956 nach Essen gezogen. Darum habe er "den Bezug nicht mehr so sehr zu Dresden". Vielleicht gebe es jemanden, so der Verkäufer weiter, "der richtig Freude daran hat".
Nach einem kurzen Blick der fünf Händler lautet das erste Gebot 80 Euro. Für 160 Euro wechselt der Teller schließlich seinen Besitzer. "Es fällt mir überhaupt nicht schwer, diesen Teller abzugeben, weil er in gute Hände kommt. Das weiß ich. Das hab ich im Gefühl", erklärt Ekkehard Fischer. "Und zum anderen ist es auch ein gutes Gefühl zu sagen, Mensch Opa, dein Teller wird irgendwo Mal hängen."
Wertvolles Spielzeug: Akkordeon-Katze auch im MoMA zu finden
Ein Designer-Spielzeug bringt Manuela Köpke, 54, Buchhalterin aus Niederkassel, mit ins Studio. Die Katze, deren Rumpf eine Art Akkordeon darstellt und Töne von sich geben kann, habe sie beim Aufräumen auf dem Speicher gefunden. Nun wolle sie es verkaufen, weil ihr das Spielzeug ungewöhnlich vorkam.
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Moderator Horst Lichter hat augenscheinlich Spaß an dem Spielzeug - "Ich finde Quietsche-Katzen cool!" -, bevor er es an den Experten weiterreicht. Sein Urteil: Design aus Tschechien von Libuše Niklová, schätzungsweise aus den späten 1960ern oder frühen 1970ern. "200 bis 300 Euro sind möglich."
Auch im Verkaufsraum sorgt die Katze für Vergnügen. Aber schnell entdecken die Händler auch Bissspuren: „Man sieht, dass Kinder damit gespielt haben." Verkauft wird das Spielzeug schließlich für 250 Euro. Der Käufer freut sich: „Die gibt’s auch im MoMA Museum in New York. Die hat schönes Design geschafft, die Frau Niklová. Und das wird in Tschechien sehr geschätzt.“
"Doch, darauf hab ich Bock": Walter Lehnertz will Schaukelstuhl anmalen
Das nächste Stück, einen dänischen Schaukelstuhl aus den 1960er Jahren, haben Jessika Braun und Ralf Coerdts einst mit einem "Zu verschenken"-Schild am Straßenrand gefunden. Designt von Georg Jensen, sorgt er unter den Käufern für einen kleinen Streit.
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So wollte "Bares für Rares"-Händler Walter Lehnertz den Stuhl erwerben, um ihn im Anschluss bemalen zu können. Ein anderer will ihn verzweifelt davon abhalten: "Das passt nicht dazu, bitte!" Lehnertz Antwort: "Doch, darauf hab ich Bock." Doch dazu kommt es nicht, denn ein anderer Händler erhält den Zuschlag für 500 Euro.
Gabeln von Liberty: "Sowas wird wirklich gesammelt und noch eingesetzt"
Zuletzt sollen Kuchengabeln verkauft werden. Mitgebracht hat sie der 22-jährige Jurastudent Jan Iso Kohrs aus Sankt Augustin bei Bonn. Kohrs hofft auf 200 Euro. Immerhin seien die Gabeln "ja doch mittlerweile etwas alt". Seine Großeltern hätten sie Anfang der 1970er in einem Antiquitätengeschäft erworben. Zudem sei mit ihnen noch nie Kuchen gegessen worden.
Die ganze Folge der ZDF-Sendung "Bares für Rares" mit Moderator Horst Lichter finden Sie hier.
Die Gabeln haben zwei Zinken, einen schmalen und einen breiten. Das Urteil der Expertin: Es handele sich um Ware aus dem Londoner Luxuskaufhaus Liberty. Sie schätzt, dass das Besteck in den 1920er Jahren gefertigt wurde. "Sowas wird wirklich gesammelt und noch eingesetzt." Einer der Händler kauft die Gabeln für 300 Euro und ist ganz entzückt: "Ich weiß gar nicht, ob ich die weiterverkaufen möchte. Die sind toll."