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Vorschau auf Kölner "Tatort" ARD-"Tatort" aus Köln: Hat Max Ballauf den Tod eines Familienvaters verschuldet?

Von Christian Bos 18.03.2018, 11:30
Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) blickt in das Auto, das absichtlich versenkt wurde.
Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) blickt in das Auto, das absichtlich versenkt wurde. WDR

Köln - Aus dem Meschenicher See wird ein Wagen gezogen. Im Kofferraum liegt ein Toter, eine Plastiktüte ist über seinen Kopf gezogen. Irgendetwas zuckt darin. Als Kommissar Ballauf (Klaus J. Behrendt) sein Messer zückt und ein Loch in die Tüte schneidet, windet sich ein Aal dadurch. Mehr muss Regisseur Sebastian Ko nicht zeigen, schon denkt man an die verwesenden Pferdeköpfe, mit denen in Volker Schlöndorfs „Blechtrommel“- Verfilmung Aale geangelt werden.

Es ist schon der zweite Tote in den ersten Minuten des Kölner „Tatort“. Zuerst hatte man einen Häftling gesehen, der sich in der Zelle erhängt hat, zu der Max Ballauf und Freddy Schenk (Dietmar Bär) geführt werden. Der entpuppt sich bald als Matthes Grevel (Moritz Grove), Besitzer einer Reifenwerkstatt – und Hauptverdächtiger im Fall des Toten aus dem Kofferraum. Die erste Stunde ist also eine lange Rückblende.

Keine Experimente und keine Gesellschaftsthesen

Noch mehr als die Auflösung des Falls, beschäftigt den Zuschauer die Frage, ob Ballauf Recht hatte, mit seinem Anfangsverdacht, oder ob er – wie Schenk ihm vorwirft – einen treusorgenden Familienvater in den Tod getrieben hat.

Die größte Spannung bezieht dieser „Tatort“ aber daraus, wie er mit unbarmherziger Präzision den Zusammenbruch einer Familie schildert. Das tut weh und treibt auch beinahe die sonst doch eher bräsigen Kölner Ermittler auseinander. Keine Experimente, kein Gesellschaftsthesen, nur ein guter Krimi mit exzellenten schauspielerischen Leistungen von Moritz Grove und Lavinia Wilson.