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Tatort aus Stuttgart ARD-Tatort "Anne und der Tod" aus Stuttgart: Ist es Mord, wenn das Opfer erlöst wird?

18.05.2019, 16:18
In „Tatort: Anne und der Tod“ ermitteln die Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) gegen die Altenpflegerin Anne Werner (Katharina Marie Schubert).
In „Tatort: Anne und der Tod“ ermitteln die Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) gegen die Altenpflegerin Anne Werner (Katharina Marie Schubert). SWR-Presse/Bildkommunikation

„Tatort: Anne und der Tod“ beginnt, wo ein Krimi sonst frühestens im letzten Drittel landet: Im Verhörraum. Die Stuttgarter Ermittler Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) befragen die Altenpflegerin Anne Werner (Katharina Marie Schubert), in Rückblenden wird rekonstruiert, warum sie des Mordes verdächtig ist.

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

Zwei der bettlägerigen und schwerkranken Patienten, die Werner für einen mobilen Pflegedienst betreute, sind nach ihrem Besuch gestorben. Bei  Paul Fuchs wurden die Medikamente vertauscht, Christian Hinderer ist gestürzt.

Ein Motiv lässt sich bei der Verdächtigen allerdings nicht erkennen: Offenbar liebt sie ihren Beruf und behandelte ihre Patienten bis dahin gut, obwohl besonders Fuchs alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse war. Der Hotelbesitzer war ein Patriarch, der nach einem Schlaganfall seinen drei Kindern nur widerwillig seinen Besitz überlässt und fortan im oberen Stock seines Gasthauses frustriert sein Dasein fristet.

Brauchte die Pflegerin Geld?

Wen die Ermittler fragen, von der zänkischen Witwe Gundula Hinderer (Marie Anne Fliegel) abgesehen, alle sind voll des Lobs für die engagierte Pflegerin. Sie sei freundlich, kompetent und korrekt, und das in einem Beruf, in dem die Krankenkasse vorschreibt, dass eine Herrenrasur nicht länger als vier Minuten dauern darf. Ging es um Geld? Offenbar verfügt die Pflegerin trotz mieser Bezahlung über ein ordentliches Budget.

Über den Ermittlungen steht außerdem die Frage: War es Mord? Wurden die Patienten nicht einfach von ihrem Siechtum erlöst? Oder wie Bootz seinen Kollegen zwischendurch fragt: „Unterscheiden wir jetzt zwischen einem guten und einem schlechten Mord?“