Trauerfeier in Berlin Trauerfeier in Berlin: Hendrikje Fitz "bleibt eine Freundin"

Drei Wochen nach dem Krebs-Tod von Hendrikje Fitz („In aller Freundschaft“) haben Familie, Freunde und Kollegen bei einer Trauerfeier Abschied von der Schauspielerin genommen. Als Kollegin sei Fitz ein „Geschenk“ gewesen, sagte die Schauspielerin Alexa Maria Surholt bei der Zeremonie am Freitag in Berlin. „Für alle von uns war und bleibt sie eine Freundin. Eine unersetzliche.“ Fitz' Serien-Ehemann Thomas Rühmann spielte ihr ein Lied auf der Gitarre.
Die Schauspielerin, die offen über ihre Krankheit gesprochen hatte, starb am 7. April mit 54 Jahren. Seit 1998 hatte sie die Rolle der Physiotherapeutin Pia Heilmann in der beliebten ARD-Serie „In aller Freundschaft“. Am Dienstag sahen sechs Millionen Zuschauer die letzte Folge mit Fitz.
Sehr persönliche Reden
Die Trauerfeier auf dem Waldfriedhof Zehlendorf begann mit „I Will“ von den Beatles und endete mit Mozartklängen. Die Reden waren sehr persönlich, der Saal so voll, dass viele standen. Surholt würdigte ihre Kollegin als humorvoll, als „wunderbare Erzählerin“ und Menschen, der sich auch Monate später an Gespräche erinnern konnte. Mitleid habe sie nicht gewollt, Mitgefühl habe sie annehmen können. „Viele Menschen hat sie mit ihrer Offenheit berührt.“
Surholt erinnerte auch an die Anfänge der Serie „In aller Freundschaft“ (MDR), die Geschichten aus einem Leipziger Krankenhaus erzählt. Rühmann und Fitz als Paar, das habe gepasst wie „Arsch auf Eimer“. Und: „Sie verlieh ihrer Frau Heilmann eine zarte Vielschichtigkeit.“ Von der privaten Seite ihrer Kollegin verriet sie, Fitz sei „immer ein wenig unverheiratet“ geblieben und habe Tiere gerettet, ob diese es wollten oder nicht. Surholt schloss mit den Worten: „Du bleibst in uns, Adieu!“
Rühmann spielte „Brief vom Land (April“) von Hans-Eckardt Wenzel. Danach kam seine Fernsehtochter Ella Zirzow auf die Bühne, die Fitz vor zehn Jahren als Vierjährige kennengelernt hatte. „Alle sagen, dass sie den Kampf verloren hat“, sagte das Mädchen. „Aber Hendrikje hat nicht verloren. Sie hat gekämpft und sich gewehrt und gelebt.“ Sie vermisse sie, und das werde sie auch noch in vielen Jahren. „Ich werde meinen Kindern von einer einzigartigen Freundin und Lehrerin erzählen.“
Die Schauspielerin stammte aus Frankfurt/Main und lebte zuletzt in Berlin, sie liebte Italien. Nach der Schauspiel-, Gesangs- und Tanzausbildung stand sie auf zahlreichen Theaterbühnen, darunter in Freiberg, Leipzig und Düsseldorf. Sie hatte auch Rollen im „Tatort“ oder bei „Neues vom Bülowbogen“.
Fitz' Familie hatte sich diese Woche auf Facebook für die Anteilnahme bedankt: „Eure Unterstützung und Zuneigung haben Hendrikje immer viel Kraft gegeben. Wenn sie in Euren Herzen weiterlebt, geht ihr größter Wunsch in Erfüllung.“ (dpa)