«Topographie des Terrors» «Topographie des Terrors»: Architekt erklärt: Es wurden 15 Millionen Euro vergeudet

Berlin/dpa. - Mit dem Nein zu seinem Entwurf des NS-Dokumentationszentrums «Topographie des Terrors» in Berlin sind nach Angaben des Schweizer Architekten Peter Zumthor 15 Millionen Euro in den Sand gesetzt worden. In einer Presseerklärung wiesen Zumthor und seine Ingenieure am Donnerstag die finanziellen Risikoschätzungen für seinen Neubau als falsch zurück. Außerdem sei das Gebäude, dessenFundamente und Untergeschosse bereits stehen, weitgehenddurchgeplant, mit dem Bau könnte umgehend begonnen werden.
Die «Risikovermutung ohne Inhaltsangabe», dass der Neubau 3 bis 5Millionen mehr kosten könnte als angenommen, komme überraschend undsei neu, betonte Zumthor. «Wir Architekten und Ingenieure halten siefür falsch.»
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos), BausenatorinIngeborg Junge-Reyer (SPD) und Kultursenator Thomas Flierl (PDS)hatten entschieden, Zumthors Entwurf nicht zu vollenden.
Gespräche mit Weiss und Junge-Reyer seien nicht zu Standegekommen, kritisierte Zumthor. Die Vorgabe der Gesamtbaukosten von38,9 Millionen Euro sei eingehalten worden. In diesem Betrag sei eineRisikoreserve von 1,2 Millionen Euro enthalten. Sie sei zwar knapp,«aber auskömmlich».
Der Bund und das Land Berlin hatten am Dienstag nach überzehnjähriger Planung überraschend den Ausstieg aus dem Zumthor-Projekt bekannt gegeben. Beide tragen je zur Hälfte die Baukosten.Jetzt soll der Bau neu ausgeschrieben und bis 2008 fertig gestelltwerden. Auf dem Gelände am Martin-Gropius-Bau waren in der NS-Zeitdie Zentralen von Gestapo und SS.