Todesfall Todesfall: Promis verabschieden sich von Dirk Bach

Berlin/Köln/dapd. - Nach dem Tod von Schauspieler und Moderator Dirk Bach zeigt sich die deutsche Fernseh- und Theaterwelt schockiert. Freunde und Weggefährten verliehen ihrer Trauer um den 51-Jährigen Ausdruck, auch die Vergabe des Deutschen Fernsehpreises in Köln am Dienstagabend nutzten Promis, um sich von dem Entertainer zu verabschieden. Am Montag haben Fans Gelegenheit, sich in ein öffentlich ausliegendes Kondolenzbuch einzutragen. TV-Sender planen Sondersendungen.
Der beliebte Entertainer, dessen Spezialität schrille Auftritte waren, war am Montag leblos in einem Berliner Appartement gefunden worden. Einem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft zufolge starb er „wahrscheinlich an Herzversagen“.
„Danke Dirk“-Buttons beim Fernsehpreis
Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises in Köln am Dienstagabend sagte Moderator Oliver Welke vor 1.200 geladenen Gästen: „Dirk Bach hat auch mal den Fernsehpreis moderiert und zwar besser angezogen als jeder andere, der es vor oder nach ihm jemals gemacht hat.“
Bach hatte 2002 gemeinsam mit Sandra Maischberger die Preisverleihung moderiert. „Das ist ein Verlust, den man leider gar nicht kompensieren kann. In diesem Sinne: Tschüss Dickie“, sagte Welke in einer kurzen Ansprache. Eine Gedenkminute blieb aus. Einige Prominente wie Schauspieler Dietmar Bär („Tatort“) oder Komiker Michael Kessler („Switch reloaded“) trugen „Danke Dirk“-Buttons.
In Köln, wo Bach geboren wurde und im Laufe seiner Karriere beim dortigen Schauspielhaus in vielen Rollen glänzte, haben Freunde und Wegbegleiter am Montag die Möglichkeit, sich in Form einer persönlichen Kondolenzbekundung von dem Verstorbenen zu verabschieden, wie das Kölner Bestattungsinstitut Christoph Kuckelkorn mitteilte. Der Termin für die Bestattung stehe noch nicht fest.
„Dicki, was machen wir jetzt bloß ohne dich!?“
TV-Größen und Weggefährten von Dirk Bach zeigten sich nach Bekanntwerden der Nachricht bestürzt. Entertainer Hape Kerkeling sagte in einem Statement: „Dirk Bach war einer unserer Allerbesten.“ Bachs plötzlicher Tod auf dem Höhepunkt seines wunderbaren Lebens bestürze ihn zutiefst. „Sein begnadetes schauspielerisches Talent, seinen Feinsinn, seinen Mut, seine Klugheit und vor allem seine außergewöhnliche Herzlichkeit und menschliche Wärme werde ich schmerzlich vermissen. Seinem Lebenspartner und seiner Familie wünsche ich viel Kraft in dieser schweren Zeit. Dicki, was machen wir jetzt bloß ohne dich!?“, fügte Kerkeling hinzu.
Auch Sonja Zietlow, die mit Bach die RTL-Sendung „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ moderierte und mit ihm ein Millionenpublikum amüsierte, meldete sich zu Wort. „Kein Lachen kann so mitreißend, kein Herz so tiefgründig und kein Fazit so treffend sein wie deines. Und keine Hängebrücke kann schöner schaukeln als unter deinem Gewicht“, schrieb die 44-Jährige auf ihrer Internetseite unter der Überschrift „Good Bye, Dickie...“.
Moderator Alfred Biolek sagte der „Bild“ (Mittwochausgabe) über Bach: „Es gab im deutschen Fernsehen nicht viele, die ihm das Wasser reichen konnten.“ Viele hätten ihn unterschätzt, „weil sie ihn nur in seinen komischen Rollen sahen. Dabei war er ein ernster, gewissenhafter Schauspieler.“
Sondersendungen im TV
TV-Sender gaben indes bekannt, dass sie mit Sondersendungen an den Entertainer erinnern. Unter anderen werde RTL am Freitag (5. Oktober, 21.15 Uhr) eine etwa 30 Minuten lange Sondersendung zeigen, teilte das Unternehmen mit. Eine siebte Staffel des Dschungelcamps war dem Sender zufolge für Anfang 2013 geplant, das Erfolgsduo sollte erneut die Moderation übernehmen.
Zu der Frage, ob die Sendung dennoch wie geplant ausgestrahlt werde, sagte der RTL-Bereichsleiter für Comedy, Markus Küttner: „Der Schmerz über den Verlust lässt noch keine Gedanken an die Show zu. Wir werden uns zu gegebener Zeit äußern, jetzt zählen andere Dinge.“
Grablichter vor Berliner Theater
Bach probte in den vergangenen Tagen am Berliner Schlosspark Theater für das Stück „Der kleine König Dezember“ - am Samstag sollte Premiere sein. Der Regisseur fand den Leichnam Bachs. Weil der Entertainer nicht zu einem vereinbarten Termin auftauchte, hatte er sich auf die Suche gemacht.
Am Eingangsportal des Schauspielhauses standen Grablichter und Blumensträuße vor einer Vitrine, in der eine schwarzumrandete Mitteilung hing: „Dem Schlosspark Theater obliegt die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Dirk Bach für uns völlig unerwartet verstorben ist.“
Die Theaterleute standen unter Schock. „Es läuft alles unter einer großen grauen Wolke ab“, sagte der Sprecher des Theaters, Harald Lachnit, am Dienstag vor Journalisten. Nun sei es an Intendant Dieter Hallervorden und Regisseur Lorenz Christian Köhler zu entscheiden, wie es weitergeht. Die ersten neun Termine seien abgesagt, doch ab Ende Oktober wolle das Ensemble das Stück spielen. Es werde jedoch verdammt schwer werden, einen Ersatz zu finden, räumte Lachnit ein. „Es gibt keinen zweiten Dirk Bach.“