Theater und Fernsehen Theater und Fernsehen: Schauspielerin Brigitte Mira stirbt 94-jährig in Berlin

Berlin/dpa. - Ihren Durchbruch als Charakterdarstellerin feierte sie 1973 in demFilm «Angst essen Seele auf» von Rainer Werner Fassbinder, in dem sieeine Putzfrau spielte, die sich in einen jüngeren farbigenGastarbeiter verliebt. Dafür erhielt sie den Bundesfilmpreis. MitFassbinder drehte sie 1980 auch «Berlin Alexanderplatz» und «LiliMarleen».
Als eine der drei «Damen vom Grill» wurde die geborene Hamburgerinden meisten Fernsehzuschauern als Typ der Ur-Berlinerin inDeutschland bekannt. Im Frühjahr 2000 war sie mit ihren PartnernHarald Juhnke und Günter Pfitzmann in der Fernsehkomödie «Einlasterhaftes Pärchen» zu sehen.
Außerdem war sie bis in die letzten Jahre mit ihren Kolleginnenund Freundinnen Helen Vita und Evelyn Künneke als «Drei alteSchachteln» mit einem Chansonprogramm auf Tournee. Sie überlebte ihrebeiden Freundinnen - Vita starb im Februar 2001, Künneke Ende April2001 im Alter von 79 Jahren.
Zuletzt spielte Mira wieder Theater und stand ab September 2000 im Berliner Volkstheater Hansa als «Die Bettelkönigin von Moabit» auf der Bühne, wenn auch manchmal von Schwächeanfällen begleitet. Im Oktober 2004 musste sie die Proben zu den alljährlichen «Jedermann»-Festspielen im Berliner Dom abbrechen.
Als Soubrette sang sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost- undWest-Berliner Theatern, spielte in Komödien und war auf der Leinwand zu sehen, später auch als quirlige «komische Alte» oder als Kabarettistin bei den «Insulanern». Die Berliner hatten sie bald in ihr Herz geschlossen.