Theater Theater: Schauspieler Klaus Mertens ist gestorben
Berlin/dpa. - Der Schauspieler Klaus Mertens ist tot. Mertens, Darsteller in zahlreichen Inszenierungen von Christoph Marthaler, starb im Alter von 74 Jahren in Berlin. Das teilte die Berliner Volksbühne am Dienstag mit. Der in Rostock geborene Mertens habe seit 35 Jahren an der Volksbühne gearbeitet und trotz seines schweren Krebsleidens bis fast zuletzt auf der Bühne gestanden. Die 169. Vorstellung von Marthalers «Murx den Europäer» zum zehnjährigen Jubiläum war seine letzte Aufführung. Am Sonntag erlag das «Volksbühnen-Urgestein» seiner Krankheit.
Mertens besuchte die Hochschule der Darstellenden Künste in Magdeburg. Es folgten Engagements in Frankfurt/Oder, Halberstadt, Görlitz, Schwerin und Erfurt. 1968 wurde er Mitglied der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Dort stand er in mehr als achtzig Rollen auf der Bühne. In den 70er Jahren war er in den bedeutenden Inszenierungen von Benno Besson zu sehen, wie auch unter Manfred Karge, Matthias Langhoff und Fritz Marquardt.
Mit der Intendanz Castorf begann für Mertens wie für viele andere alt gediente Volksbühnenschauspieler alles noch einmal von vorne. Er spielte bei allen prägenden Regisseuren, bei Frank Castorf selbst, bei Andreas Kriegenburg, Johann Kresnik und auch bei Christoph Schlingensief. Seine eigentliche Bestimmung habe Mertens dann als «idealtypischer Marthaler-Schauspieler» gefunden, so das Theater. In allen Inszenierungen Marthalers an der Volksbühne trat er auf - von «Straße der Besten» bis «Die zehn Gebote».
