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Theater Theater: Schauspieler Karl Schönböck gestorben

25.03.2001, 14:23

München/dpa. - Zu seinen zahlreichen UFA-Streifen gehörten «Die Titanic», «Die Wirtin zum weißen Rößl» und «Peter Voss, der Millionendieb». Nach dem Krieg folgten wiederum viele Unterhaltungsfilme, darunter «Zigeunerbaron», «Höllische Liebe», «Die Försterchristl» und «Feuerwerk» mit Lilli Palmer». Noch 1990 stand er vor der Filmkamera für Helmut Dietls Satire «Schtonk» über die gefälschten Hitler- Tagebücher. Im Fernsehen sahen ihn Millionen als Graf Steinfeld in «Das Erbe der Guldenburgs» oder «Die Wicherts von nebenan».

Vielfältigkeit war Trumpf bei Schönböck, der auch als Kabarettist und natürlich in der Operette - noch im hohen Alter - in Emmerich Kalmans «Csardasfürstin» an der Seite von Sari Barabas als galanter k.u.k.-Offizier zu glänzen wusste.

Sein künstlerisches Credo legte der Künstler in seinen zum 80. Geburtstag erschienenen Lebenserinnerungen ab: «Ich bin Schauspieler geworden aus purer Freude am Spielen, an der Verwandlung und aus der Lust heraus, den Menschen etwas vorzuspielen, ihnen zu gefallen, sie zu unterhalten, ihren Beifall zu gewinnen.» Dabei räumte er freimütig ein, auch manche «wesensfremde Rolle» übernommen zu haben, «weil ich sie beim Lesen nicht richtig erkannte, oder weil ich einfach das Geld brauchte und kein besseres Angebot hatte».

Eine von Schönböcks Paraderollen war die des nörgelnden Komikers Willie Clark in Neil Simons Stück «Sonnyboys», mit dem er an der Seite von Siegfried Lowitz vor Jahren auf eine ausgedehnte Tournee ging und Beifallsstürme erntete. Mit seiner Sprachkunst, seiner chevaleresken Eleganz und seinem ironischen Witz gehörte Schönböck, der vor knapp 70 Jahren am Stadttheater in Meißen debütierte, zu den gefragtesten und beliebtesten Schauspielern seiner Zeit.