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«The Wrestler» «The Wrestler»: Mickey Rourke spielt sich selbst

Von Nada Weigelt 17.02.2009, 09:49
Der US-amerikanische Schauspieler Mickey Rourke kommt am 8. Februar 2009 zu den BAFTA-Awards in London. (FOTO: DPA)
Der US-amerikanische Schauspieler Mickey Rourke kommt am 8. Februar 2009 zu den BAFTA-Awards in London. (FOTO: DPA) EPA

Los Angeles/dpa. - US-Schauspieler Mickey Rourke (52) rechnet für seinen Auftritt alsheruntergekommener Show-Ringer in dem Leinwanddrama «The Wrestler»fest mit dem begehrtesten Filmpreis der Welt. «Ich weiß schließlich,was ich geleistet habe. Basta», sagte er kürzlich in einem Interview.«Außerdem habe ich mir schon einen Smoking bestellt.»

In dem tief berührenden Film des New Yorker Regisseurs DarrenAronofsky über den Wrestling-Veteranen Randy «The Ram» Robinsonspielt Rourke praktisch sich selbst - einen alternden Kämpfer miteinem geschundenen Körper, der trotz allem nicht aufhören kann.

Der Sohn eines Bodybuilders irischer Abstammung hatte einst seinenKindheitstraum von einer Karriere als Profiboxer nach zwei DutzendAmateurkämpfen erfolglos aufgeben müssen. Stattdessen fasste er imFilmgeschäft Fuß und schaffte 1983 mit Francis Ford Coppolas Teenie-Saga «Rumble Fish» den Durchbruch.

Filme wie «Im Jahr des Drachen», «Angel Heart» und das Erotikdrama«9 1/2 Wochen» machten ihn in den 80er Jahren zum Kultstar. Aber demkometenhaften Aufstieg zum «tough guy» und Sexsymbol Hollywoodsfolgte bald der Fall: Rourke sorgte mit Schlägereien, Alkoholexzessenund einem ausschweifenden Privatleben für Schlagzeilen, irgendwannhatte er sich mit jedem überworfen. «Ich kannte keine Grenzen. MeinLeben war ein Chaos», bekannte er später.

1991, finanziell und beruflich am Ende, startete er eine zweiteKarriere - endlich als Profiboxer. Vier Jahre stand er im Ring, aberam Ende war er ein Wrack. Von Narben übersät, mit zertrümmerter Naseund gebrochenen Wangenknochen gab er den «Traumjob» ausgesundheitlichen Gründen auf und versuchte sich - mit operiertemGesicht - wieder als Schauspieler.

Es war ein hartes Geschäft, mit Rückschlägen und Enttäuschungen.Doch mit Auftritten in Filmen wie «Der Regenmacher» (1997), «DasVersprechen» (2000) und «Irgendwann in Mexico» (2003) konnte erlangsam wieder Fuß fassen. Dass ihm jetzt mit «The Wrestler» dasgroße Comeback gelungen ist, darauf ist Rourke rundum stolz. «Dabraucht es auch noch jede Menge Mut außerhalb des Rings - um sich zumBeispiel emotional so zu öffnen, wie ich es tue», sagte er. «Da bistdu verwundbar und nackt. Nackt bis auf die Seele.»