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The Prodigy The Prodigy: Beste Erinnerungen an den frühen Ritterschlag in Leipzig

Von Jan Wätzold 14.03.2005, 18:24

London/Leipzig/MZ. - Der Zeremonienmeister von The Prodigy sitzt in einem Londoner Hotel und packt Koffer, während er von jenem Abend schwärmt, an dem die 1990 gegründete Band zum bislang einzigen Mal mit einem ihrer größten Idole auf einer Bühne stehen durfte. "Schon wegen Bowie ist Leipzig für uns keine Stadt wie jede andere", sagt Maxim. Bei aller Freude über diese Zusammenarbeit sei es ihm aber bis heute peinlich, dass damals seine Band und nicht "The Thin White Duke" den Reigen der Stars beenden durfte. Wahrscheinlich sei es der Erfolg von Singles wie "Firestarter" oder Alben wie "Fat Of The Land" gewesen, der die Organisatoren des Festivals zur Majestätsbeleidigung veranlasst habe.

Mittlerweile sind The Prodigy wieder auf dem Boden des über weite

Strecken hitfreien Musikeralltags gelandet. Aber Maxim, der sich kurz vor dem Start zur Welttournee

"Always Outnumbered, Never Outgunned" anschickt, in Japan und Australien noch schnell sein zweites Soloalbum "Hell's Kitchen" zu bewerben, drücken wegen der Chart-Abstinenz keine Sorgen. "Gerade auf unsere Fans in Deutschland ist stets Verlass gewesen", sagt der Kollege von Bandleader Liam Howlett. Der echte Anhang ziehe eben auch in Platin-freien Jahren mit.

Dafür, dass die nicht zuletzt für ihre Bühnenshows geschätzte Gruppe erst kürzlich wieder Ärger mit der Zensurbehörde des Königreichs bekam, hat Maxim nur Spott übrig: "In der Glotze pusten sich die Leute schon am Nachmittag die Köpfe weg, gleichzeitig verbannt man unsere Videos wegen angeblicher Gewaltverherrlichung aus dem Abendprogramm - es ist lächerlich." Schon allein deshalb sei er froh, mit der Tour dem Schwachsinn daheim wenigstens für ein paar Wochen entfliehen zu können. Fluchtpunkt Leipzig steht am 23. April auf dem Programm.

Tickets für das Prodigy-Konzert am 23. April können telefonisch bestellt werden unter: 0345 / 20 29 771. Karten gibt es auch bei TiM-Tickets in der Galerie Kaufhof in Halle.