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The Police The Police: Die Polizei begeistert die Massen

Von James Stairs 29.05.2007, 08:25
Sting bei Police (Foto: dpa)
Sting bei Police (Foto: dpa) EPA

Vancouver/dpa. - Nach mehr als 20 Jahren Pause hat sich diebritische Rockband The Police auf der Bühne zurückgemeldet und zumAuftakt ihrer Welttournee in Kanada rund 20 000 Fans restlosbegeistert. Leadsänger Sting, Schlagzeuger Stewart Copeland undGitarrist Andy Summers beendeten am Montagabend im ausverkauftenPlace Stadium in Vancouver die lange Durststrecke für ihre Anhänger -und es war, als sei kaum Zeit vergangen. Bereits nach den erstenTakten des Tophits «Message In A Bottle» hatte das Trio seine Fanswieder fest im Griff. Nach weiteren Konzerten in Nordamerika kommendie drei Musiker im Herbst nach Europa. In Deutschland sind Auftrittein Hamburg, München, Mannheim und Düsseldorf geplant.

Schon als Frontmann Sting und Gitarrist Summers die ersten Takteanstimmen, lässt sich das Publikum von dem lange vermissten,unverwechselbaren Punk-Rock mitreißen. Frenetischer Jubel brandetauf, kaum einen Zuhörer hält es auf den Bänken. Eine sechs Minutenlange Version von «Synchronicity II» vom gleichnamigen Platin-Album(1983) und der 82er-Song «Spirits In The Material World» sorgenendgültig fürs Abheben: In einer Light-Show, die das Stadionscheinbar in schimmerndes Wasser taucht, schreien, klatschen undsingen die Fans begeistert mit.

Der 55-jährige Sting, mit einem ärmellosen weißen Hemd bekleidet,die Bass-Gitarre in der Hand, sucht immer wieder lächelnd denBlickkontakt zum Publikum. «Wie läuft's?», ulkt er, ehe er den Song«Don't Stand So Close To Me» anstimmt. Das Stück war 1986 die letztegemeinsame Veröffentlichung und erhielt, nachdem sich das Trio kurzdarauf wegen interner Differenzen getrennt hatte, eine besondereBedeutung. Der letzte Song dieser lange erwarteten Nacht, «Next ToYou», gab möglicherweise eine Antwort auf die derzeitige Seelenlagedes Trios. «All I want is to be next to you», «alles, was ich will,ist Dir nahe zu sein» - immer und immer wieder sang Sting diesenRefrain, und das Publikum wollte es nur zu gern glauben.

Dazwischen ließ die Gruppe astreinen Rock 'n' Roll hören und ihrelangsameren Arrangements wie die afrikanischen Beat- und Funk-Klängein «Walking in Your Footsteps». Als Zugabe erklatschte sich dasPublikum die drei Hits «King of Pain», «So Lonely» und «Every BreathYou Take» - bis sich die Künstler schließlich mit einer allerletztenZugabe verabschiedeten: Sie nahmen sich auf der Bühne alle dreigegenseitig in den Arm.

«Ich war total begeistert, als ich gehört habe, dass sie wiederzusammengehen», sagte Frank Carroll, 38, der mit seiner Freundineigens von Nashville, Tennessee, zu dem Konzert gekommen war. «Dashat alle Erwartungen übertroffen», assistierte Chuck Brooks, 58, ausVancouver. «Stings Stimme hat sich in den zwanzig Jahren nichtverändert.»

Die Band, die nach ihrer Gründung 1977 bis zur Trennung sechsErfolgsalben produziert und fünf Grammys gewonnen hat, war 1986auseinander gegangen. Seither verfolgten die Künstler Solokarrieren.Bei der letzten Grammy-Gala Mitte Februar traten sie erstmals wiederzusammen auf. Damals kündigte Sting die neue gemeinsameKonzerttournee an. «Drei Typen auf der Bühne, das ist alles», sagteer.

Auftakt der jetzigen 29-Städte-Tour war am Sonntag ein exklusivesPrivatkonzert mit 4000 Fanclub-Mitgliedern in Vancouver. Nachweiteren Stationen in Nordamerika und dem Trip nach Europa im Herbststehen Auftritte in Mexiko, Südamerika, Japan, Australien undNeuseeland auf dem Programm. Bei dem weltweiten Live Earth Konzertwill die Band am 7. Juli in New York spielen.

Tourdaten für Deutschland und Österreich:

Dienstag, 11.09.07 Hamburg (AOL Arena)
Mittwoch, 19.09.07 Wien (Stadthalle)
Samstag, 22.09.07 München (Olympiastadion)
Mittwoch, 10.10.07 Mannheim (SAP Arena)
Samstag, 13.10.07 Düsseldorf (LTU Arena)