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Teenie-Komödie Teenie-Komödie: Kinostart 21. August: «American Pie - Jetzt wird geheiratet»

Von Andrej Sokolow 17.08.2003, 16:47
January Jones als Cadence und Seann William Scott als Steve Stifler in der Teenie-Komoedie "American Pie - Jetzt wird geheiratet" von Jesse Dylan. Im dritten Teil der "American Pie"-Reihe erleben die High-School-Freunde waehrend der Hochzeit von Michelle und Jim weitere turbulent sexuelle Abenteuer. (Foto: dpa)
January Jones als Cadence und Seann William Scott als Steve Stifler in der Teenie-Komoedie "American Pie - Jetzt wird geheiratet" von Jesse Dylan. Im dritten Teil der "American Pie"-Reihe erleben die High-School-Freunde waehrend der Hochzeit von Michelle und Jim weitere turbulent sexuelle Abenteuer. (Foto: dpa) ddp

Hamburg/dpa. - Mit der Hochzeit ist alles vorbei: «American Pie 3: Jetzt wird geheiratet» soll das letzte Kapitel der Reihe um Pubertät, Pannen und Peinlichkeiten werden. Auch diesmal geht alles, was schief gehen kann - ob Heiratsantrag, Junggesellenparty oder Hochzeitstorte - schief, und kein Gag kann zu tief unter die Gürtellinie sein.

Jim (Jason Biggs), der liebenswert-trottelige Held der beiden ersten Filme, will tatsächlich seine Freundin Michelle (Alyson Hannigan) heiraten und nicht die von ihm einst heiß verehrte aufreizende Tschechin Nadia (Shannon Elizabeth), wie es vielleicht mancher Zuschauer vorgezogen hätte. Die ist gar nicht mehr mit von der Partie, ebenso wie die Figuren der Hollywood-Jungstars Chris Klein und Mena Suvari, deren Karrieren gerade steil aufwärts gehen.

Der restliche Kern der «American Pie»-Familie blieb aber weitgehend erhalten: Möchtegern-Aufreißer Steve Stifler (Seann William Scott) bekriegt sich immer noch mit seinem Erzfeind Finch (Eddie Kay Thomas), der bodenständige Kevin (Thomas Ian Nicholas) ist noch bodenständiger als bisher und Jims peinlich-kumpelhafter Vater (Eugene Levy) ist weiterhin eine hilfsbereite Nervensäge.

Fortsetzungen leben von der Vertrautheit der Figuren. Die Helden von «American Pie» treten aber unwiderruflich ins Erwachsenenleben ein und mussten sich einfach verändern. Regisseur Jesse Dylan gelingt das Kunststück, sie auch älter aussehen zu lassen. Die Figuren wirken zu Beginn des Films häufig irgendwie träge und langweilig, und erst als die Handlung ins Rollen kommt, lebt auch der sorglose, unbeschwerte Geist der alten Filme auf und sorgt doch noch für kräftige Lacher.

Nach Jahren im Musikvideo- und Werbegeschäft ist es der zweite Kinofilm von Jesse Dylan, dem Sohn des legendären Rock-Poeten Bob Dylan. Für die Schauspieler war der 500-Millionen-Dollar-Erfolg der beiden ersten Streifen das perfekte Sprungbrett in die oberen Schichten des Filmgeschäfts. Scott, der mit dem ersten «American Pie»-Film nach dreijähriger Durststrecke in Hollywood den Durchbruch schaffte, hat inzwischen einen Action-Film mit Chow Yun-Fat und einen Thriller mit Christopher Walken gedreht und sehnt sich nach ernsteren Rollen.

Biggs wurde sogar die Ehre zuteil, mit Woody Allen zu drehen, von dessen Regiekünsten er schwärmt. Auch wenn es ein harter Job gewesen sei, «denn Woody ist sehr direkt, was Kritik angeht». Die Rolle des Jim in «American Pie» scheint ihm auf den Leib geschrieben worden zu sein. «Oh, Chips, cool», sind seine ersten Worte, als er zum Interview kommt, bei der Beantwortung der Fragen kämpft er nach exzessivem Cola-Konsum mit hartnäckigen Rülpsern. Authentizität, sagt er, sei das Erfolgsgeheimnis der Reihe gewesen. «Es ist nun mal so, dass Teenager fluchen, trinken und Sex haben.» Seine Oma habe er jedenfalls nicht zur Premiere eingeladen: «Ich will, dass sie noch länger lebt.»

So wie die beiden ersten Filme den Geschlechtsverkehr mit einem frisch gebackenen Kuchen zum frivolen Gag-Höhepunkt haben oder die Blöße, mit einer am Geschlechtsorgan fest klebenden Hand nachts auf einem Dach erwischt zu werden, muss im dritten Film einer der Helden ein Stück Hundekot verspeisen. Der Dreh sei ziemlich ekelhaft gewesen, versichert Scott. Die dafür verwendete Schokolade sei mit Unmengen von Salz präpariert worden, um den passenden Gesichtsausdruck zu garantieren. Es habe sich aber gelohnt: «Ich habe noch nie Menschen im Kino so reagieren gesehen.»