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Tanz Tanz: Kunstwelt nimmt Abschied von Pina Bausch

04.09.2009, 14:52
Pina Bausch (1940 - 2009) (FOTO: DPA)
Pina Bausch (1940 - 2009) (FOTO: DPA) dpa

Wuppertal/dpa. - Fast 800 Freunde, Weggefährten und Kollegen der Ende Juni überraschend gestorbenenLeiterin des weltbekannten Tanztheaters Wuppertal kamen im Opernhaus der Stadt zusammen. Mehrere hundert Bewunderer der Choreographinverfolgten die gemeinsame Trauerfeier der Stadt und des LandesNordrhein-Westfalen auf einer Großbild-Leinwand in einem benachbartenPark; das Ensemble des Tanztheaters ehrte seine langjährigePrinzipalin mit einem Bühnenprogramm aus ihren zahlreichen Stücken.

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) sagte, die Ende Juniim Alter von 68 Jahren an Krebs gestorbene Künstlerin habe mit derhohen Qualität ihrer Arbeit und ihrem Mut zum künstlerischen RisikoWeltruhm erlangt. «Sie hat das Tanztheater erfunden und ihm gemeinsammit ihrem Ensemble ihren Stempel aufgedrückt», betonte Jung, der aberauch an die umstrittenen Anfangsjahre Bauschs in der Stadt erinnerte.«Bausch und Wuppertal, das war nicht unbedingt Liebe auf den erstenBlick.» Der Kampf um die endgültige Anerkennung, «das war vermutlichder härteste Kampf in ihrer langen Karriere».

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Wuppertal werden sichgemeinsam für das künstlerische Erbe der verstorbenen Tänzerin PinaBausch einsetzen, betonte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) beider Trauerfeier. Er appellierte an das Ensemble, die Arbeit im SinneBauschs fortzusetzen. Rüttgers sagte, «die Tiefe der Emotionen» inden Bausch-Stücken habe viele Menschen berührt.

Pina Bausch, die das Tanztheater Wuppertal gut 35 Jahre langleitete, zählt zu den Pionieren des zeitgenössischen Tanzes. Von ihrstammen mehr als 40 Choreographien, mit denen sie rund um den Globuswahre Triumphe gefeiert und zahlreiche hohe Preise erhalten hat.Kennzeichen ihres Schaffens ist die enge Verschmelzung von Tanz,Pantomime, Spielelementen und Musik bei der Darstellungexistenzieller Fragestellungen. Über die Zukunft des TanztheatersWuppertal wollen die Stadt, das Land NRW und die neu gegründeteBausch-Stiftung in den kommenden Wochen beraten.