Talkshow Talkshow: Beckmann hört auf

München - Seine Entscheidung hat Reinhold Beckmann schon vor langer Zeit getroffen. Im Mai 2013 machte der ARD-Moderator öffentlich, er werde sich nach 15 Jahren von seiner ARD-Talkshow „Beckmann“ verabschieden. Nach 624 Folgen ist am Donnerstag Schluss. „Es war eine überlegte Entscheidung“, sagte der 58-Jährige. „Nach 15 Jahren Talk kann man ja mal sagen: Ich mach was Neues. Aber ich gestehe, auf den letzten Metern gibt es den ein oder anderen Moment der Wehmut.“
Die Zuschauer fehlten
Nicht wenige Beobachter meinen, Beckmann sei mit seinem Entschluss vom Frühjahr 2013 den ARD-Gremien zuvor gekommen, denn die Sendung „Beckmann“ hatte nach ihrem Sendeplatzwechsel im Jahr 2011 nach Quoten betrachtet zur Talfahrt angesetzt. Am Montagabend hatte Beckmann zuvor alle Freiheiten und vor allem keine Konkurrenz: Als er auf den Donnerstag wechselte, wurde seine Sendung zerrieben durch die ZDF-Konkurrenz mit dem Doppel „Maybrit Illner“ und „Markus Lanz“. Nach Beckmanns Abschied wird die ARD nur noch an vier Abenden von Sonntag bis Mittwoch Talkshows im Programm haben.
Marktanteil von 7 Prozent
Die „Beckmann“-Quote bildete auch eindeutig das Schlusslicht im Vergleich der ARD-Talks. In diesem Jahr wurden seine Sendungen im Schnitt von 920 000 Zuschauern pro Ausgabe gesehen, wie die ARD-Medienforschung errechnete. Der Marktanteil lag bei 7,1 Prozent, der ARD-Schnitt liegt bei knapp 13 Prozent. Die meistgesehene Sendung war 2014 am 15. Mai mit dem Thema „Volkskrankheit Demenz - das schleichende Vergessen“ mit 1,84 Millionen Zuschauern (11,8 Prozent). 1999, im ersten Jahr, war „Beckmann“ auf dem Sendeplatz am Montag durchschnittlich noch auf 1,30 Millionen Zuschauer (12,2 Prozent) gekommen - auch nicht berauschend, aber deutlich besser.
