Steven Spielberg Steven Spielberg: Meister der Unterhaltung und des Anspruchs
Hollywood/dapd. - Die Werbung für sein im kommenden Jahr startendes Historiendrama "Lincoln" läuft bereits, und erst im Oktober kam seine computeranimierte Verfilmung der Abenteuer von Tim und Struppi in die Kinos. Bei all der Arbeit an laufenden und geplanten Projekten steht für Spielberg die Familie an erster Stelle. "Ich arbeite an Wochenenden nicht. Wochenenden sind für meine Kinder da", sagt er.
Schon mit seinem ersten großen Erfolg "Der weiße Hai" versetzte Spielberg 1975 das Publikum in Angst und Schrecken. Was bei den Zuschauern für Nervenkitzel und grandiosen Erfolg an den Kinokassen sorgte, hatte für Spielberg aber auch eine persönliche Komponente. In jedem seiner Filme, in denen eine Figur in Gefahr gerät, verarbeite er seine eigenen Ängste, gestand die Hollywood-Legende. Die Variationen des Themas "einsamer Junge" gingen auf seine eigenen Erfahrungen zurück, sagte Spielberg in einem Interview. So findet etwa in dem Klassiker "E.T." (1982) ein kleiner Junge in einem Außerirdischen einen Freund: "Ich war einer dieser einsamen Jungen."
Doch auch andere Themen beschäftigten Spielberg. In "Jurassic Park" - dem beim Kinostart 1993 mit 110 Millionen Dollar Produktionskosten teuersten Film aller Zeiten - erzählt Spielberg die Geschichte sich überschätzender Wissenschaftler, die die Kontrolle über von ihnen erschaffene Urzeitmonster verlieren. Mit einem geschätzten Einspielergebnis von 2,6 Milliarden Dollar war der mit bahnbrechenden Spezialeffekten inszenierte Film ein unglaublicher Erfolg. Trotz aller Erfolge beim Publikum ging Spielberg bei Preisverleihungen aber lange Zeit leer aus. Trotz elf Nominierungen für seinen Film "Die Farbe Lila" blieb ihm der begehrte Oscar 1985 verwehrt.
Das änderte sich 1994. Spielbergs in Schwarz-Weiß gedrehtes Holocaust-Drama "Schindlers Liste" wurde in diesem Jahr bei den Oscars als bester Film und Spielberg als bester Regisseur ausgezeichnet. Mit "Der Soldat James Ryan" konnte Spielberg diesen Erfolg 1999 wiederholen. Beide Filme wurden ebenfalls mit dem Golden Globe als bester Film und Spielberg als bester Regisseur ausgezeichnet. Über die Erfolge vernachlässigte Spielberg das Unterhaltungskino aber keineswegs. Mit "Catch Me If You Can" (2002) oder "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" (2008), dem vierten Teil der 1981 gestarteten Reihe, lieferte er bestes Familienkino ab.
Seit 1991 ist Spielberg in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Kate Capshaw verheiratet. Sein Sohn Max stammt aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Amy Irving, die er 1985 heiratete. Die beiden trennten sich 1989.
Capshaw brachte ihre Tochter Jessica mit in die Ehe. Zwischen 1990 und 1996 kamen die gemeinsamen Töchter Sasha, Sawyer und Destry Allyn zur Welt. Außerdem adoptierten die Spielbergs den Jungen Theo und das Mädchen Mikaela George.