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Steve McQueen Steve McQueen: Der unsterbliche King of Cool

01.11.2010, 09:55
Schauspieler Steve McQueen bei den Dreharbeiten für «The Hunter» 1980. (FOTO: DAPD)
Schauspieler Steve McQueen bei den Dreharbeiten für «The Hunter» 1980. (FOTO: DAPD) dapd

Frankfurt/Main/dapd. - Steve McQueen war ein Motorradnarr, einFrauenheld, ein unzähmbarer Einzelgänger - und nebenbei auch einglänzender Schauspieler, obwohl er sich nie dafür gehalten hat. Am7. November jährt sich zum 30. Mal der Todestag des mit nur 50Jahren gestorbenen "King of Cool".

"Hätte ich als Schauspieler keinen Erfolg gehabt, wäre ich wohlauf die schiefe Bahn geraten", behauptete der attraktive Outlaw mitden blauen Strahleaugen stets. Sein Vater entschwand kurz nachseiner Geburt, die Mutter trank. Der halbstarke Sohn trieb sich mitStraßengangs herum und landete im Heim. Nachdem er bei der Armeegedient, auf texanischen Ölfeldern und als Holzfäller geschuftethatte, probierte er es mit der Schauspielerei. Unter 2.000 Bewerbernwurde er 1955 an der renommierten Lee-Strassberg-Schule aufgenommen.

Zwtl: Ein Leben auf der Überholspur

1956 drehte er mit Paul Newman "Die Hölle in mir" und bekam 1958die Hauptrolle im Sci-Fi-Thriller "Blob - Schrecken ohne Namen".Sein Durchbruch folgte 1960 mit dem Western "Die glorreichenSieben". Seine Motorradstunts als kriegsgefangener Flieger in"Gesprengte Ketten" wurden ebenso legendär wie die Amokfahrt im FordMustang durch die Straßen von San Francisco im Krimi "Bullitt".Stilbildend war er auch als besessener Zocker in "Cincinnati Kid"und lässiger Agent in "Thomas Crown ist nicht zu fassen". 1966 bekamer für "Kanonenboot am Yang-Tse-Kiang" eine Oscarnominierung.

Seine Gagen gab der Hobby-Raser für seinen Fuhrpark aus, derzirka 120 Motorräder, 55 Autos und 5 Flugzeuge umfasste. Und erproduzierte den Rennfahrerfilm "Le Mans", der jedoch floppte. AlsAusbrecher in "The Getaway", Sträfling in "Papillon" und mit demKatastrophenfilm "Flammendes Inferno", für den er 1974 die damalsunerhörte Gage von 14 Millionen Dollar bekam, konnte dereigenwillige Darsteller seine Kasse jedoch locker aufstocken.Daneben betätigte er sich lange vor der "Sex Drugs & Rock`nRoll"-Generation als Rebell und wüster Rowdy, dem die Frauen zuFüßen fielen.

Zwtl: Wilder Kerl im Ford Mustang

Ali McGraw, seine Partnerin in "Getaway", verließ für ihnstehenden Fußes ihren Mann und wurde seine zweite Ehefrau. Und demAttentat der Manson Family auf Sharon Tate 1968 entging er angeblichnur, weil er sich auf dem Weg zu Polanskis Haus auf einen Quickieeinließ. Über die Eskapaden des dreimal verheirateten Stars wirdleicht vergessen, dass viele seiner 30 Filme Klassiker sind und seinstoischer Minimalismus bei zukünftigen Actionhelden Schule machte.Nebenbei wurde er mit seinen Rollkragenpullovern und Sonnenbrillenzur Mode-Ikone und kurbelte auch den Verkauf von Ford Mustangs an.

Ironie des Schicksals: weder das Rauchen noch seineRennfahrerleidenschaft kosteten ihn das Leben. Er litt an einemseltenen Lungenkrebs, der vermutlich durch Asbestfasern ausgelöstwurde, mit denen er als 17-jähriger Panzermechaniker beim Militär inKontakt gekommen war. Nicht umsonst landete Popsängerin Sheryl Crowmit ihrem Song "Steve McQueen" einen Hit - der wilde Kerl erinnertdaran, dass Schauspieler einst auch außerhalb der KameraPersönlichkeiten mit Ecken und Kanten waren.