Statistik Statistik: Klassiker bei Theatergängern besonders beliebt

Köln/dpa. - Die Klassiker sind bei den deutschen Theaterbesuchernbeliebt: So sicherten mehr als 145 000 Besucher in der Spielzeit2003/04 dem «Sommernachtstraum» von William Shakespeare Platz Nummereins bei den Zuschauerzahlen in der am Donnerstag präsentiertenWerkstatistik «Wer spielte was?» des Deutschen Bühnenvereins. JohannWolfgang Goethes «Faust» zog fast 141 500 Gäste in dieSchauspielhäuser. Beide Dramen wurden 23 Mal (Faust) und 22 Mal(Sommernachtstraum) inszeniert.
Das Jugendstück «Klamms Krieg» von Kai Hensel ist mit 31Inszenierungen das meist inszenierte Drama. Darin geht es um aktuelleProbleme des Schulalltags. Es sprach laut Bühnenverein vor allemJugendliche an. Rund 28 000 Zuschauer sahen dieses Stück. ImOpernbereich setzte sich Mozarts «Zauberflöte» mit 34 Inszenierungenund 279 000 Besuchern auf Platz eins und kam damit vor Bizets«Carmen» (24 Inszenierungen und 177 000 Zuschauer).
Der Anteil an neuen Werken sei in der Spielzeit weiter gestiegen,hieß es. Rund 13 Prozent der Opern waren Uraufführungen im Vergleichzu 9 Prozent in der vorangegangenen Spielzeit. Im Schauspiel machteder Anteil uraufgeführter Werke sogar 16 Prozent aller Stücke aus(2002/03: 15 Prozent). Dahinter stecke allerdings auch der Trend imSchauspiel, immer öfter Collagen und Revuen mitUraufführungscharakter zu spielen.
Zu den bemerkenswertesten Uraufführungen im Schauspiel der Saison2003/04 zählt der Bühnenverein Falk Richters «Electronic City»,Moritz Rinkes «Die Optimisten» (beide Schauspielhaus Bochum), FritzKaters «WE ARE CAMERA/jasonmaterial» (Thalia Theater Hamburg) undMartin Heckmanns «Kränk» (Schauspiel Frankfurt). Der Amerikaner NeilLaBute ist mit sechs Stücken in 40 Inszenierungen der meist gespielteausländische Autor.
Im Bereich Neue Musik lobt der Bühnenverein vor allem dasEngagement vieler Stadttheater: Uraufführungen wie Helmut Oehrings«Wozzeck - kehrt zurück» (Theater Aachen), Giorgio Battistellis «DerHerbst des Patriarchen» (Bremer Theater), Detlev Glanerts «Die dreiRätsel» (Opernhaus Halle) oder Dirk D'Ases «Einstein, die Spuren desLichts» (Ulmer Theater) seien Belege dafür.