Splash!-Veranstalter wegen Steuerhinterziehung verurteilt
Chemnitz/dpa. - Der Veranstalter des Hip-Hop-Festivals Splash! ist wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zudem muss der 29-Jährige 12 000 Euro Geldstrafe zahlen, urteilte das Landgericht Chemnitz am Dienstag.
Der Angeklagte hatte sich zuvor mit der Wirtschaftsstrafkammer geeinigt und gestanden, in den Jahren 2000 bis 2004 keine Einkommenssteuer für ausländische Künstler abgeführt zu haben. Der Steuerschaden summierte sich auf mehr als 300 000 Euro. Zu Gunsten des Angeklagten wertete das Gericht vor allem, dass er sich nicht selbst habe bereichern wollen. «Sie haben es getan, um das Festival zu erhalten», erklärte der Vorsitzenden Richter Markus Zimmermann. Staatsanwalt Michael Gräfenstein nannte das Verhalten in seinem Plädoyer scherzhaft «eine eigenmächtig gewährte staatliche Subvention des Festivals».
Das dreitägige Open-Air-Festival hatte von 1998 bis 2006 bis zu 25 000 Besucher pro Jahr nach Chemnitz (Sachsen) gelockt, hatte aber stets finanzielle Probleme. «Wir haben uns übernommen», räumte der Angeklagte ein. Als 2005 und 2006 Dauerregen für Einbußen sorgte, musste sein Unternehmen Insolvenz anmelden. Das Festival findet aber weiter statt, allerdings seit dem vergangenen Jahr auf der Halbinsel Pouch bei Bitterfeld (Sachsen-Anhalt).