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Sonderausstellung Sonderausstellung: Immer wieder Marilyn Monroe

21.02.2008, 15:46

Stuttgart/dpa. - Immer wieder Marilyn Monroe. Mal grün, mal gelb, mal blau. Andy Warhol machte sie mit seinen Siebdrucken zur Ikone der Pop-Art.

Klar, dass sie nicht fehlen dürfen, bei einer Sonderausstellung, die sich auf die Porträts der Pop-Art konzentriert. Die Staatsgalerie Stuttgart zeigt von diesem Samstag an und bis 8. Juni die Ausstellung «PopArtPortraits», die 60 000 Besucher in die National Portrait Gallery in London gelockt hat. Auch die Staatsgalerie hofft auf einen großen Publikumserfolg: «Es ist auch ein Rückblick auf eine Zeit, die vielen von uns noch sehr vertraut ist», sagte Direktor Sean Rainbird am Donnerstag.

Ein doppelter und überlebensgroßer Elvis mit Revolver in der Hand, James Dean samt Zigarettenwerbung und riesige Comic-Motive - diese Arbeiten von Andy Warhol (1928-1987), Ray Johnson (1927-1995) und Roy Lichtenstein (1923-1997) aus den 1950er und 60er Jahren wirken irgendwie vertraut in einer von Werbung geprägten Welt. Die Ausstellung zeige aber auch, dass die Pop-Art mehr sei als Warhol, Lichtenstein und Co., betonte Rainbird. Indem sie den Fokus auf die Gesichter, die Porträts lege, rücke die Ausstellung die Pop-Art in ein neues Licht: Von der Forschung werde sie nämlich bisher vorrangig als Kunst der Konsumware betrachtet.

«PopArtPortraits» spürt auch die Wurzeln der Kunst aus der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts nach. Das ältestes Werk ist eine Collage des Briten Eduardo Paolozzi (1924-2005), die schon aus dem Jahr 1946 stammt. Die Pop-Art entstand zeitgleich in Großbritannien und den USA, und gilt heute als Reaktion auf den in der Nachkriegszeit vorherrschenden Abstrakten Expressionismus. In der sich entwickelnden Konsumgesellschaft wurde die Pop-Art rasch zur bestimmenden künstlerischen Ausdrucksform. Wichtigsten Werke dieser Zeit dürfen heute in keiner zeitgenössischen Sammlung fehlen. Plakative Warhol- Arbeit sind Sammlern schnell zweistellige Millionen-Summen wert.

Neben zentralen Werken des Amerikaners sind auch ihre britischen Wegbereiter um Richard Hamilton in Stuttgart vertreten. Erkennbar wird dabei eine zunehmende Faszination für Porträts: von Medienprominenten wie Filmstars, Popmusiker, Models, Politiker oder Comicfiguren bis hin zu Bildern von Unbekannten. «Durch verdeckte Porträts drückten einige Künstler die Auswirkung der modernen Welt auf die persönliche Identität aus», sagte Rainbird. Andy Warhol habe das Problem aufgegriffen, «indem er seine Selbstporträts wie Massenprodukte vervielfältigte und so selbst zu einem beliebten Konsumartikel wurde.»