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Maske, Formular, Besuchergrenze  So gehen Sachsen-Anhalts Museen mit Corona um

07.07.2020, 04:39
In der Lagerfeld-Schau in Halle wird das erlaubte Besucherkontingent voll ausgeschöpft.
In der Lagerfeld-Schau in Halle wird das erlaubte Besucherkontingent voll ausgeschöpft. Silvio Kison

Bernburg - Die großen Museen in Sachsen-Anhalt haben ihre Türen nach der Pandemie-Zwangspause zumeist schon wieder für Besucher geöffnet, viele kleine bleiben angesichts der Corona-Auflagen weiter geschlossen.

„Es läuft wieder an“, sagte die Geschäftsführerin des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt, Susanne Kopp-Sievers, der Deutschen Presse-Agentur. Sie geht davon aus, dass landesweit mehr als 100 Museen und Gedenkstätten wieder geöffnet sind. Besucher kämen, auch wenn sie Masken tragen müssten. „Das ist nicht der Hinderungsgrund.“

Kleinere Museen im Land sind oft noch geschlossen

Probleme hätten vor allem kleinere, vereinsgetragene Einrichtungen Diese hätten oft eine ältere Mitgliederstruktur, was mit Blick auf Risikogruppen nicht einfach sei. Zudem laufe dort vieles ehrenamtlich und nebenbei. Einige Häuser hätten auch besondere Konstruktionen wie etwa das Freilichtmuseum Diesdorf mit vielen kleinen Häusern, die Aufsicht sei dort schwierig zu organisieren.

Zentral ist für Kopp-Sievers die Begrenzung der jeweils zugelassenen Besucherzahlen. Je nach Größe seien pro 10 oder 20 Quadratmeter eine Person zugelassen. Manchmal spielen aber auch besondere Gegebenheiten eine entscheidende Rolle: Das Altmärkische Museum in Stendal etwa darf vier Einzelbesucher gleichzeitig einlassen.

„Unsere Räume liegen hintereinander, trotz viel Fläche sind die Abstandsregeln sonst nicht einzuhalten“, sagte Sachgebietsleiterin Gabriele Bark. Familien mit fünf Personen könnten auch ins Museum. Trotz Anmeldebogen, Maske und Abstand seien die Besucher positiv gestimmt. „Es herrscht ein respektvoller, freundlicher Umgang.“ Bark ergänzt: „Es fehlt natürlich die Zusammenarbeit mit den Schulen und Schulklassen.“ Aber daran sei im Moment noch nicht zu denken.

Museen reizen Kapazitäten oft voll aus

Im Gleimhaus Halberstadt stellt Museumschefin Ute Pott fest, dass die meisten Besucherinnen und Besucher aus der Region kommen. Vielen gehe es darum, wieder einmal Museumsluft zu schnuppern, wenn auch durch die Maske. Zunehmend reisten aber auch wieder Menschen aus anderen Bundesländern an.

„Wir können feststellen, dass die Einrichtungen, die zu den touristischen Hotspots zählen, ihr erlaubtes Kontingent ausreizen“, sagte Kopp-Sievers. Sie nannte als Beispiele den Dom Havelberg und Schloss Weißenfels.

Auch die Sprecherin der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Eta Erlhofer-Helten, macht ähnliche Beobachtungen. Zur Stiftung gehört das Landeskunstmuseum Moritzburg in Halle, in der aktuell eine große Ausstellung mit Fotografien von Karl Lagerfeld zu sehen ist.

Tickets müssen wie auch in den anderen Häusern vorab online gebucht werden. „Das wird rege wahrgenommen“, sagte Erlhofer-Helten. „Das Kontingent wird täglich ausgeschöpft.“ Zudem sei festzustellen, dass die Besucherinnen und Besucher ihr Zeitfenster auskosten. (dpa)