"Smaragdgrün" aus Edelsteintrilogie "Smaragdgrün" nach "Rubinrot" und "Saphirblau": Für Gwendolyn Shepherd endet das Zeitreisen in Edelsteintrilogie

Es könnte alles so schön sein. Mädchen liebt Junge und Junge liebt Mädchen. Beide tragen ein Gen in sich, das ihnen Reisen in die Vergangenheit ermöglicht. Das romantische Potenzial ist eigentlich gewaltig. Leider unterstehen die Zeitreisen der Kontrolle einer geheimnisvollen Loge, die einst vom Grafen von Saint Germain (Peter Simonischek) ins Leben gerufen wurde. Und der ist kein sehr netter Mensch, so alles in allem. Seine uniformierten Häscher verfolgen unliebsame Objekte bis zum heutigen Tag. Das Mädchen und der Junge stehen ganz oben auf der Liste der Gesuchten.
Unter keinem guten Stern
Die Londoner Teenager Gwendolyn (Maria Ehrich) und Gideon (Jannis Niewöhner) haben in den Kinofilmen „Rubinrot“ und „Saphirblau“ eine Menge spannender und gefährlicher Abenteuer erlebt, auf die sie gern verzichtet hätten. Als sie sich in „Smaragdgrün“ wiederbegegnen, zeigt Gideon Gwen die kalte Schulter. Natürlich sind seine Gefühle unverändert. Aber weil er befürchtet, dass eine Beziehung unter keinem guten Stern stehen würde, unterdrückt Gideon sein Verlangen nach ihr. Zusammenarbeiten müssen die beiden Kids trotzdem, denn die Loge läuft gerade zu skrupelloser Hochform auf.
Und wieder findet eine Fantasy-Trilogie ihr Ende. Entgegen internationalen Trends hat man den letzten Teil von Kerstin Giers erfolgreicher „Edelstein“-Romanreihe nicht zu zwei Filmen verwurstet, das gibt erste Pluspunkte. Aber auch sonst ist diese Trilogie, die von Perfektion weit entfernt ist, äußerst sympathisch.
Natürliche Hauptdarsteller
Man hat den Versuch unternommen, amerikanischen Multimillionen-Dollar-Produktionen wie „Twilight“ mit einem preiswerten, einheimischen Produkt zu begegnen. Man sieht, dass überall gespart werden musste. Aber auch, dass alle Beteiligten mit Fantasie und viel Liebe zur Sache das bestmögliche Resultat herausgeholt haben.
Das natürliche und hübsch anzuschauende Hauptdarsteller-Duo hat drei Filme lang bestens funktioniert, auch wenn mancher Dialog ein wenig quer im Mund lag. Die Fan-Nähe der Stars ist vorbildlich, auf ausgedehnten Kinotouren haben sich Ehrich und Niewöhner geduldig mit ihren zumeist weiblichen Zuschauern ablichten lassen. Das Regie-Team Katharina Schöde und Felix Fuchssteiner liefert mit „Smaragdgrün“ einen würdigen Abschluss, in dem wilde Partys gefeiert werden, verhasste Figuren die Möglichkeit zur Rehabilitierung bekommen und mehr Hauptfiguren das Zeitliche segnen als in „Game of Thrones“. Naja, fast.
Ausgerechnet die liebenswerte Katharina Thalbach sorgt überdies für eine ziemliche Schweinerei. Die Zielgruppe wird großen Spaß haben, am Ende vielleicht ein paar Tränen verdrücken und dann in die Buchhandlung gehen, um sich nach neuen Helden umzuschauen. (mz)
