Schauspielerin und Moderatorin Schauspielerin und Moderatorin: Fernsehlegende Vivi Bach ist tot

Ibiza/dpa. - Trauer um eine FernsehlegendeVivi Bach stirbt 73-jährig. Ihre Asche soll im Mittelmeer verstreut werden.Ibiza/DPA - Sie stand in unvergesslichen Augenblicken des deutschen Fernsehens vor der Kamera: Vivi Bach assistierte ihrem Ehemann Dietmar Schönherr in der ZDF-Show „Wünsch Dir was“, als am 7. November 1970 die transparente Bluse einer Kandidatin die Nation in schiere Empörung versetzte. Und sie war auch dabei, als am 27. März 1971 Froschmänner Mühe hatten, ein in einem Swimming Pool versenktes Auto zu öffnen und eine Familie aus dem Inneren zu befreien. Auch dieser Vorfall hallte nach und verhalf der Show zum Kultstatus.
Die Show „Wünsch Dir was“ steht als größter TV-Erfolg in der Biografie der gebürtigen Kopenhagenerin, die 73-jährig von ihrem Mann am Montagmorgen tot im gemeinsamen Heim auf Ibiza gefunden wurde. „Niemand hatte mit ihrem Tod gerechnet“, sagte der 86-jährige Schönherr. „Ich wachte neben ihr auf - und sie atmete nicht mehr.“ Ich weiß nicht, wie es ohne sie weitergehen soll. Ich bin ein gebrochener Mann.“ Als Todesursache nannte er Herzversagen.
Mein Herz ist in Dänemark
Auch in einer Zeit, als sich Deutschland Ende der 60er Jahre sozial wandelte, blieb Vivi Bach ihrer Rolle als Begleiterin in der klassischen Rollenverteilung treu. Sie machte Karriere an der Seite ihres Mannes, den sie 1963 bei Dreharbeiten zum Film „Das Geheimnis der roten Quaste“ kennengelernt hatte, in verschiedenen TV-Sendungen, im Theater und beispielsweise in einer Folge des TV-Serienklassikers „Raumpatrouille“.
Mit Schönherr drehte Vivi Bach noch zwei Filme: „Ein Ferienbett mit 100 PS“ und „Blonde Fracht für Sansibar“. Für sie war es die zweite Ehe, ebenso für Schönherr.
Vivi Bach, die kinderlos blieb, zog sich nach 1973 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie schrieb Bücher, malte und versuchte sich als Designerin. Seit Mitte der 80er Jahre trat sie nur noch zusammen mit ihrem Mann auf, wenn es um das Engagement für soziale Projekte in Nicaragua ging. Zu ihrem 70. Geburtstag plagten sie gesundheitliche Probleme: „Auf dem Heimweg vom Einkaufen setzte mein Herz drei Sekunden aus, und ich bin sehr, sehr unglücklich mit dem linken Auge auf einen Stein gestürzt“, sagte Bach damals - ihre Sehkraft litt und sie bekam einen Herzschrittmacher.
Ihre innere Verbindung zur skandinavischen Heimat wurde in zunehmendem Alter „enger denn je“, sagte sie: „Mein Herz ist in Dänemark. Im Alter fühlt man die eigenen Wurzeln wieder viel stärker.“ Schönherr sagte laut „Bild“-Zeitung einmal: „Das Kostbarste, was mir und meiner Frau bleibt, ist die gemeinsame Zeit. Wir sind uns heute noch näher, als wir uns je waren. Ich würde meine Vivi nie im Stich lassen.“ Laut „Bild“ will Schönherr die Asche seiner Frau im Mittelmeer verstreuen.