Schauspielerin Schauspielerin: Prähistorischer Bikini machte Raquel Welch zum Sexsymbol

New York/dpa. - Durch schauspielerische Leitung überzeugte sie selten. Bis heute gilt der Kurvenstar mit den feurigen Samtaugen und dem kastanienbraunem Haar als zeitlose Schönheit. Raquel Welch wird am Dienstag (5. September) 65 Jahre alt.
Als echte Amerikanerin entstammte Welch, die 1940 in Chicago alsJo Raquel Tejada zur Welt kam, einem Nationalitäten-Gemisch: IhrVater Armando Carlos Tejada war ein aus Bolivien eingewanderterIngenieur französisch-spanischer Herkunft, ihre Mutter JosephineSarah Hall konnte ihre englisch-schottischen Vorfahren angeblich biszum ersten Immigranten-Schiff «Mayflower» zurückverfolgen. Schon alskleines Mädchen nahm Raquel Theater- und Ballet-Unterricht und gewannals Teenager zahlreiche Schönheitswettbewerbe.
Mit 19 heiratete sie ihren Schulfreund James Westley Welch, mitdem sie zwei Kinder, Damon und Tahnee, bekam. Nach nur vier JahrenEhe hatte sie die Nase voll, ließ sich scheiden und schlug sie sichals Fotomodell, Cocktail-Kellnerin und Wetter-Fee bei einer TV-Station durch. 1964 landete sie eine bescheidene Rolle in dem Elvis-Presley-Film «Roustabout» («König der heißen Rhythmen»).
Obwohl Welch nach ihrem Höhlenfilm-Erfolg mit Hollywood-Größendrehte - darunter den Western «Bandolero» an der Seite von JamesStewart und den Krimi «Lady in Cement» mit Frank Sinatra - wurden ihrdie wirklich anspruchsvollen Rollen vorenthalten. Das lag sicherdaran, dass ihre Bikini-Fotos auf zahlreichen Titelseiteneuropäischer und amerikanischer Magazine vor allem ihre Kurvenpropagierten. 1966 wurde sie vom US-Magazin Life zur «meistfotografierten Frau des Jahres» gekürt. In späteren Jahren versuchtesie vergeblich, dieses Image wieder loszuwerden.
Ihre Gagen konnten sich jedoch sehen lassen: Bis zu einer MillionDollar steckte sie schon in den 60er Jahren ein und investierte dasGeld sehr vorausschauend in ihrer eigene Produktionsfirma. Ihrkomödiantisches Talent bewies sie in dem Streifen «Die dreiMusketiere», für den sie 1973 mit einem Golden Globe ausgezeichnetwurde.
Mit den Männern hatte Welch kein Glück: Nach vier Scheidungen -zuletzt 2003 von dem Restaurantbesitzer Richard Palmer - ist sie imRentenalter wieder solo. «Ich kann es nicht ausstehen, wenn meinEhemann mich betrügt. Ich bin schließlich Raquel Welch, verstanden?»lautet eines ihrer berühmtesten Zitate. In den 80er Jahren versuchtesie ihr Glück als Sängerin und Broadway-Schauspielerin - mit mäßigemErfolg. Ihre Fitnessvideos und -ratgeber kamen dagegen an.
Welchs Sex-Appeal ist bis heute unumstritten: Das US-MagazinEmpire zählt sie zu den «100 Sexiest Stars» der Filmgeschichte (Platz18). Playboy-Herausgeber Hugh Hefner, der sie «magisch» anziehendfand, setzte sie auf seiner Liste des Jahrhunderts sogar auf Platzdrei. Dass sie sich im Alter immer noch ihre berühmte Ausstrahlungbewahrt hat, zeigte sie zuletzt in dem Film «Natürlich Blond» (2001).Der 29-jährigen Hauptdarstellerin Reese Witherspoon steht sie darinin nichts nach.