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Schauspieler Schauspieler: Patrick Duffy feiert seinen 60. Geburtstag

11.03.2009, 07:42
Miss Ellie (Barabara Bel Geddes, M) mit ihren Söhnen J. R. Ewing (Larry Hagman, l) und Bobby Ewing (Patrick Duffy, r) in der US-Fernsehserie «Dallas» (Archivfoto von 1983) (FOTO: DPA)
Miss Ellie (Barabara Bel Geddes, M) mit ihren Söhnen J. R. Ewing (Larry Hagman, l) und Bobby Ewing (Patrick Duffy, r) in der US-Fernsehserie «Dallas» (Archivfoto von 1983) (FOTO: DPA) B2432 dpa

San Francisco/dpa. - Die schwarzen Locken von «Dallas»-Star Patrick Duffy sind längst ergraut. Doch der Schauspieler, der am 17. März seinen60. Geburtstag feiert, nimmt das Älterwerden offenbar gelassen hin. Der jüngere TV-Bruder des skrupellosen Fieslings J.R. (Larry Hagman) scherzte im vergangenen Jahr kurz vor der 30. Jubiläumsparty der Hit-Seifenoper «Dallas», die am 8. November auf der berühmten SouthforkRanch in Texas gefeiert wurde: «Larry und ich werden einen BecherMüsli essen, einen kleinen Schluck Pflaumensaft trinken und um neunUhr im Bett liegen». Bei dieser kargen Alterskost blieb es bestimmtnicht.

Mehrere tausend Fans reisten an und zahlten bis zu 1000 DollarEintritt, um mit «Dallas»-Veteranen wie Hagman, Duffy und Linda Grayzu feiern. Die TV-Serie um den zerstrittenen texanischen Ölclan Ewingwar in den 80er Jahren ein Straßenfeger, der Millionen Menschen inaller Welt an den Bildschirm bannte. Man wusste, warum Sue Ellen zumWhiskey griff, wenn Pam und Bobby sich stritten, und J.R. seineGiftpfeile verschoss. In den USA lief das Familiendrama um Geld,Macht und Intrigen 14 Jahre lang ununterbrochen, 356 Folgen wurden in67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt.

Zwischendurch nahm sich Duffy allerdings eine Auszeit. Die Seriesei ihm zu unmoralisch geworden, begründete der Schauspieler seinenAusstieg. Andere glaubten, dass ihn Hagmans deutlich höhere Gageärgerte. 1985 ließen die Drehbuchautoren Bobby bei einem Autounfallsterben, doch Hagman konnte den Kollegen nach einigen Monaten zurRückkehr bewegen. Bobby erschien plötzlich wieder unter der Duscheund seine Frau Pam musste den Zuschauern erklären, sie habe alles nurgeträumt. Am Schluss hatte Bobby das letzte Wort. Die Hit-Serieendete in den USA 1991 mit dem Knall eines Schusses auf den ÖlmultiJ.R. und Bobbys Worten: «Oh my God!».

«Dallas» machte Duffy zum internationalen Star. Mit MireilleMathieu nahm er 1983 das Lied «Together we are strong» (Gemeinsamsind wir stark) auf, das prompt in die deutschen Singlechartsaufstieg. 1987 wurden der Schauspieler und seine «Dallas»-KolleginCharlene Tilton mit einem «Bambi» gefeiert. Im Jahr zuvor hatte Duffyeinen schweren Verlust erlitten. Seine Eltern, die im US-BundesstaatMontana eine Kneipe betrieben, wurden bei einem Raubüberfall von zweiJugendlichen brutal getötet. Später sagte der praktizierendeBuddhist, dass er keine Rachegedanken gegen die Mörder hege.

Als Bobby feierte Duffy seine größten Erfolge, doch sein TV-Repertoire geht weit über «Dallas» hinaus. Mit der Science-Fiction-Serie «Der Mann aus Atlantis» hatte er in den 70er Jahren seinenersten großen Auftritt. In der Sitcom «Eine starke Familie» spielteDuffy von 1991 bis 1998 an der Seite von Suzanne Somers dasFamilienoberhaupt Frank. Drei Jahre lang war er in der Soap «Reichund Schön» zu sehen, zudem in Fernsehfilmen wie «Eine verhängnisvolleErfindung» und «Too Good to Be True». Ende 2006 stand er sechs Wochenlang in England in dem Weihnachtsmärchen «Aschenputtel» auf derBühne. «Ich bin einer der TV-Schauspieler, die Glück hatten», sagteDuffy über seine Karriere. «Ich schlage keine großen Wellen, aber esist ständig etwas in Bewegung».

Duffys Privatleben hat mit den turbulenten Liebesdramen auf derSouthfork Ranch wenig gemein. Seit 35 Jahren ist er mit Carlyn Rosserverheiratet, die er beim Studium in Seattle (US-BundesstaatWashington) kennenlernte. Sie haben zwei erwachsene Söhne und zweiEnkelkinder. Das Paar lebt in Los Angeles und abseits von Hollywoodin einer kleinen Stadt in Oregon.

Hollywood denkt längst darüber nach, Bobby, J.R. und denrestlichen «Dallas»-Clan auf die Leinwand zu bringen. Zuletzt warJohn Travolta als Larry Hagmans Nachfolger im Gespräch. Betty Thomas(«Rache ist sexy», «Die Brady Family») soll die texanischeFamiliensaga inszenieren. Natürlich würde auch Duffy jüngerenKollegen den Vortritt lassen. Luke Wilson, Matthew McConaughey oderOwen Wilson könnten als Bobby Ewing in seine Fußstapfen treten,verlautete aus Branchenkreisen. Doch «Dallas»-Fans müssen sich nocheine Weile gedulden. Immer wieder wurde das Projekt auf Eis gelegt,einen Drehtermin gibt es noch nicht.