Sarah Brightman Sarah Brightman: Musik «wie 1001 Nacht»

Hamburg/dpa. - Eine Romantikerin sei sie und leidenschaftlich in ihrer Arbeit, sagt die britische Sängerin Sarah Brightman. «Ich bin verliebt in die Welt, und ich liebe es, in ihr zu sein.» Die Frau mit der hellen Sopranstimme strahlt. Kein Wunder, hat sie doch gerade ihr neues Album «Harem» fertig gestellt, das am 10. Juni in die Plattenläden kommt.
In «Harem» verarbeitet die 42-Jährige ihre Sehnsucht nach orientalischer Atmosphäre. Alte arabische Klänge werden mit modernen Tanzrhythmen gemischt, und über allem erklingt die Stimme der Britin. Ihr Wunsch nach einem Album, das arabisches Flair versprüht, gehe wahrscheinlich auf die Literatur ihrer Kindheit zurück - «auf Bücher wie 1001 Nacht». Auch habe sie die multikulturelle Gesellschaft Großbritanniens angeregt. «Ich wurde davon musikalisch inspiriert», sagt Brightman.
«Harem» enthält neu interpretierte Hits wie «What a wonderful world» oder «Stranger in paradise». An anderen Stücken beteiligte sie sich als Songwriterin. «Harem» ist ein Gemeinschaftswerk: Produzent Frank Peterson arbeitete schon an ihren vorangegangenen Alben, dazu kamen Künstler aus der arabischen Welt, wie der irakische Sänger Kadim Al Sahir.
«Er ist wahrscheinlich der am meisten geliebte Sänger in diesen Ländern, wie ein Prinz», beschreibt Brightman ihren Gesangspartner. Die Freundschaft zwischen den beiden soll auch in Zukunft musikalische Früchte tragen. Im September nimmt Brightman an einigen seiner Konzerte als Gastsängerin teil.
Für die Interpretin ist diese Gemeinschaftsarbeit das Wichtigste am neuen Album. «Ich fühle mich sehr einsam, wenn ich allein arbeiten muss. Ich mag Teamwork und wir hatten viel Spaß dabei.» Doch auch Leidenschaft müsse dabei sein. «Wenn du keine Leidenschaft bei deiner Arbeit hast, wird sie zum Geschäft. Du hältst mit irgendeiner Mode mit, aber darin sehe ich keinen Sinn.»
Ansonsten dominiert die Liebe das Leben von Sarah Brightman. «Liebe ist sehr wichtig für mich. Sie ist mein Zentrum. Ich mag es, Menschen zu lieben», beschreibt die 42-Jährige, die wie Ende 20 aussieht, sich selbst. Und die Welt scheint sie zu lieben - jedenfalls außerhalb der Grenzen Großbritanniens. Brightmans Erklärung: «Ich wagte es, im Rest der Welt erfolgreich zu werden, und ich denke, dass meine Landsleute das nicht mögen.»
Im November startet die Sängerin ihre Welttournee in den USA. 50 Konzerte sind dort geplant. Im nächsten Frühjahr ist sie dann in Deutschland live zu sehen. Genügend Fans hat sie hier allemal, schließlich gehört ihre Hitsingle «Time to say goodbye», die sie mit dem italienischen Startenor Andrea Bocelli aufnahm, hier zu Lande zu den drei bestverkauften Singles der vergangenen 25 Jahre.
Ihre frühere Arbeit bei Theater und Musical vermisst sie nicht. Wegen Geldmangels ging sie nach ihrer ersten Popkarriere zum Theater - und wurde berühmt. In Andrew Lloyd Webbers «Cats» und als Christine im «Phantom der Oper» feierte sie weltweit Erfolge. Aber: «Musicals sind nicht wirklich mein Ding und waren es nie.»