Rod Stewart ohne Kilt, aber mit Schotten-Rock
Oberhausen/dpa. - Oberhausen Rod Stewart wirbelt den Mikrofonständer durch die Luft und wackelt wie in jungen Jahren mit seinem Hinterteil: Ohne Kilt und trotzdem mit einer kräftigen Portion Schotten-Rock kommt der 62-Jährige am Samstagabend im feinen Anzug auf die Bühne in der Oberhausener König-Pilsener-Arena (Nordrhein-Westfalen).
Vor ausverkauftem Haus präsentiert der Mann mit der Reibeisenstimme viele seiner «Greatest Hits» auf der gleichnamigen Tour. Mehr als 7000 Fans jubeln, singen, klatschen und schunkeln zu den Klängen des «Rodfather».
Kraftvoll springt und singt der Alt-Rocker zum Lied «Hot Legs». Dabei kickt er zahlreiche Fußbälle ins Publikum. Einige männliche Fans im Alter von Ende 50 wedeln dazu mit nachgemachten Rod-Stewart- Frisuren durch die Luft. Und die beiden Schlagzeuger der Band dreschen unermüdlich auf ihre Musik-Geräte im Schotten-Karo-Design ein. Das Publikum hält nichts mehr auf den Stühlen.
Ruhigere Töne erklingen zum Cat-Stevens-Hit «Father and Son». Die Fans schwingen bunte Leuchtstäbe und Stewart zeigt Bilder aus seinem Familienalbum auf einer Kinoleinwand. Mit geschlossenen Augen singend bringt der Rockstar die Zuschauer bei «Sailing» zum Schunkeln. Immer wieder stimmen seine Anhänger in die Lieder ein. Der Sänger kniet vor seinen Fans nieder und dirigiert ihren Gesang. Mehrfach zieht er sich hinter der Bühne um und kommt im Pünktchen-Hemd oder einer schwarzen Jacke mit Schlangenhaut-Optik zurück.
Rod Stewart braucht auch nach rund 40 Jahren Karriere kein aufwendiges Bühnen-Feuerwerk. Begeisterung versprüht er mit seiner Akustik- oder Luftgitarre. Und auch auf den Fan-Nachwuchs ist der Funke übergesprungen: Romina Schneiders (18) aus Aldenhoven schenkte ihrer Mutter eine Konzertkarte. «Ich liebe die Stimme, die Musik und wie der überhaupt noch so drauf ist in seinem Alter», sagt die Tochter.
Weitere Deutschlandauftritte plant Rod Stewart im Oktober in Berlin (27.) und in Halle/Westfalen (31.). (dpa)