Regisseur Lasse Hallström wird 70

Stockholm - Lasse Hallström ist ein Mann für süße Sachen. Kinogänger haben dem Erfolgsregisseur etwa die sinnliche Komödie «Chocolat» (2000) mit Johnny Depp zu verdanken. Auch Verfilmungen romantischer Nicholas-Sparks-Romane gehen auf das Konto des Schweden - genau wie «Gottes Werk und Teufels Beitrag» (1999).
In letzter Zeit bekommt es Hallström, der am Donnerstag (2. Juni) 70 Jahre alt wird, aber vor allem mit Übersinnlichem zu tun: In «A Dog's Purpose» (2017) schickt er einen Hund, der wiedergeboren wird, auf Sinnsuche. Und für Disney soll er das Märchen vom «Nussknacker» im Kino erzählen.
Bevor er in Hollywood berühmt wurde, verdiente Hallström seine Brötchen mit den großen schwedischen Exportschlagern. Bei nahezu allen Musikvideos der Poplegenden von Abba führte der Stockholmer nach deren Grand-Prix-Sieg mit «Waterloo» Regie, später dann bei «Abba - The Movie». Auch die Astrid-Lindgren-Bücher «Wir Kinder aus Bullerbü» und «Mehr von uns Kindern aus Bullerbü» brachte Hallström auf die Leinwand.
Der internationale Durchbruch gelingt dem Schweden 1985 mit dem oscarnominierten Film «Mein Leben als Hund» über einen Jungen, der von seiner todkranken Mutter weggeschickt wird. «Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa» (1993) mit dem jungen - und bis dahin noch ziemlich unbekannten - Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle bringt ihm erneut Oscarnominierungen ein.
2011 gelingt Hallström die herrlich skurrile Satire «Lachsfischen im Jemen», in der ein kleinkarierter Forscher für einen Scheich Lachse in der jemenitischen Wüste ansiedeln soll.
Ein Oscar bleibt ihm aber auch da verwehrt. Dafür landet Hallström in seiner Karriere mit zuckersüßem Wohlfühlkino Publikumshits. Gute Kritiken bekommt er zuletzt für «Madame Mallory und der Duft von Curry» (2014) mit Helen Mirren, ein Streifen im Stil von «Chocolat», der aber nicht ganz an dessen Erfolg anknüpfen konnte.
In einigen seiner Filme wie «Chocolat» oder «Casanova» (2005) spielt auch Hallströms Frau Lena Olin (61) («Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins», «Die neun Pforten») mit. Mit dem früheren schwedischen Model hat der Regisseur eine Tochter - außerdem adoptierte er Olins Sohn aus einer anderen Beziehung. (dpa)