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Rechtschreibung Rechtschreibung: Endlich Frieden für die Sprache?

Von Tim Braune 31.07.2006, 17:58

Berlin/dpa. - Breiter Konsens

"Die jetzt gefundenen Regelungen sind eine gute Basis für den Rechtschreibfrieden. Da sie nicht bloß von der Politik, sondern auch von einer breiten Mehrheit der Fachleute unterstützt werden, hoffe ich sehr, dass die Akzeptanz auch außerhalb der Schulen weiter wachsen wird", erklärte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD), Vorsitzende der Kultusministerkonferenz der Länder. Hans Zehetmaier, Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung, sieht ebenfalls gute Chancen für einen weitgehenden "Sprachfrieden".

Die neuen Regeln betreffen vor allem Groß- und Kleinschreibung sowie die Zusammen- und Getrenntschreibungen. So werden Eigennamen wie "der Runde Tisch" wieder großgeschrieben und Wörter wie "eislaufen" wieder zusammengeschrieben. Reformiert wurde auch das Trennen am Zeilenende. Demnach soll es verwirrende Trennungen wie "Urin-stinkt" oder "E-sel" nicht mehr geben. In vielen Fällen sind variable Schreibweisen zulässig, wie bei "Grafik" und "Graphik". Die Regeln gelten für Schulen und Behörden, der einzelne Bürger jedoch muss sich nicht daran halten.

Test für Varianten

Doch auch im Schulalltag sehen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Deutsche Philologenverband keinerlei Probleme. Welche Varianten sich in der Praxis bewährten, werde sich in den ein- bis zweijährigen Übergangsfristen zeigen. Wie es dann weitergeht, entscheidet sich in fünf Jahren. Dann legt der Rechtschreibrat seinen Reformbericht vor.