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Ralf Schüler Ralf Schüler: «Architekt West-Berlins» ist tot

11.03.2011, 17:34
Der Architekt Ralf Schüler zeigt im Dezember 1996 in Berlin sein Modell für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. (FOTO: DPA)
Der Architekt Ralf Schüler zeigt im Dezember 1996 in Berlin sein Modell für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. (FOTO: DPA) Zentralbild

Berlin/dpa. - Schüler starb bereits am Donnerstag im Alter von 80 Jahren, wie die BerlinischeGalerie am Freitag mitteilte. Zusammen mit seiner Frau UrsulinaSchüler-Witte (78) entwarf er auch das Denkmal für Rosa LuxemburgamLandwehrkanal, die Kuppel der U-Bahnstation Nollendorfplatz sowiediverse Brücken. Nach der Wende baute er das Rathaus vonBerlin-Hellersdorf.

Seit 1967 führte Schüler gemeinsam mit seiner Frau ein eigenesArchitekturbüro. Beide hatten an der Technischen Hochschule Berlinunter anderem beim Philharmonie-Architekten Hans Scharoun studiert.Erste Erfahrungen sammelte das Ehepaar im Büro desKollegen Bernhard Hermkes. Mit seinem siegreichen Entwurf für das ICC1965 ging das Architekten-Duo in die Selbstständigkeit.

Neben Fritz Bornemann (Deutsche Oper, Freie Volksbühne), WernerDüttmann (Akademie der Künste, Mehringplatz) und Georg Heinrichs(Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße, Forum Steglitz) gehörtedas Ehepaar Schüler zu den wichtigsten Architekten im West-Berlin der60er bis 80er Jahre. Mit neuen Baustoffen und der Betonung auftechnische und konstruktive Aspekte schufen sie Bauten aus einemGuss, wie es etwa beim ICC oder dem Turmrestaurant «Bierpinsel»gelang.

Zu seinem 80. Geburtstag am 26. Oktober 2010 hatte Schüler derBerlinischen Galerie Entwürfe, Pläne und Modelle überlassen. DieDokumentation umfasst rund 244 Projekte aus den Jahren 1946 bis 2007sowie 3000 Zeichnungen, Originalpläne und Skizzen der 95 wichtigstenProjekte.