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Punkrock-Konzert in Berlin Punkrock-Konzert in Berlin: Billy Idol spielt seine alten Gassenhauer

Von mike händler 11.06.2014, 20:32
Der englische Rockstar Billy Idol (r) und der Gitarrist Steve Stevens bei einem Konzert.
Der englische Rockstar Billy Idol (r) und der Gitarrist Steve Stevens bei einem Konzert. dpa Lizenz

halle/berlin/MZ - Billy Idol bestieg in den 80er Jahren mit seiner Reibeisen-Stimme den Rock-Olymp. Doch Helden brauchen Brüche im Leben, um wahrhaftige Größe zu erlangen. Nicht anders verhält es sich mit der Biografie des in England geborenen Musikers.

Der stets wasserstoffblond frisierte Punkrocker spielt mit seiner Band am 17. Juni, jenem Tag, an dem 1953 der Volksaufstand in der DDR begann, in der Zitadelle Spandau in Berlin. Verbindend für Beides steht der Punk als Ausdruck einer Kritik an sozialen Missständen.

Die Formation Billy Idol besteht vordergründig aus der Symbiose des Sängers, der den Namen gibt, und des Gitarristen Steve Stevens. Letzterer gilt als einer der versiertesten Rock-Gitarristen überhaupt.

Der aus New York stammende Künstler komponierte, neben den Billy-Idol-Klassikern, unter anderem den unverwechselbaren Gitarrenpart für Michael Jacksons „Dirty Diana“ und das „Top Gun Anthem“ (mit Harold Faltermeyer), wofür er 1986 einen „Grammy“ erhielt. Billy Idol feierte seine größten Erfolge in den Achtzigern. Rockige Hits wie „Rebell Yell“ und „White Wedding“ oder Balladen wie „Sweet Sixteen“ katapultierten die Band an die Spitze der Charts.

Dem steilen Aufstieg folgte in den 90er Jahren ein tiefer Fall. Billy Idols exzessiver Drogenkonsum kostete ihm fast das Leben. Steve Stevens verließ schon 1986 die Band und veröffentlichte mehrere Solo-Alben, darunter „Atomic Playboys“ und „Memory Crash“.

2002 kehrten Billy Idol und Steve Stevens mit einem legendären unplugged-Konzert in den „VH1 Storytellers“ zurück. Dieser Auftritt verdeutlichte die zeitlose Qualität ihrer Stücke, die kein Stadion und keine überbordenden Effekte benötigen, um beim Publikum zu funktionieren. So folgte der Katharsis des Billy Idol eine neue Episode musikalischen Schaffens, die mit dem Album „Devil’s Playground“ (2005) und zahlreichen Live-Auftritten anhält. Am 17. Juni (ab 19 Uhr) kommt somit die Gelegenheit, mehrere Helden zu ehren und zu feiern: die des Volksaufstandes in der DDR und die auferstandenen Punkrock-Ikonen der Achtziger.

Der Veranstaltungsort im Internet: www.zitadelle-spandau.de