Potsdam Potsdam: Marmorpalais strahlt wieder in voller Pracht

Potsdam/dpa. - Diesanierten Außenfassaden des Marmorpalais im Neuen Garten wurden amMittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. «Wir haben eine gemeinsameVerantwortung zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes», sagteKulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bei den Feierlichkeiten. «Eswäre nicht vertretbar, dass ein neues Schloss in Berlin gebaut wird,wenn wir es gleichzeitig zuließen, dass wertvolles kulturelles Erbeverfällt.» Das Marmorpalais wird bereits seit 15 Jahren saniert.
In die Restaurierung der Sommerresidenz Friedrich Wilhelms II.(1744-1797) flossen bislang 11,5 Millionen Euro. Weitere zweiMillionen sollen in den nächsten zwei Jahren investiert werden. Nachder jetzt beendeten Restaurierung des Gebäudes und seiner Innenräumesollen nach Angaben von Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka(CDU) bis 2012 die Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen sein.Dazu gehören die Schlossküche, die Ufermauern, die Freitreppen undder Vorplatz.
In den Jahren der DDR sei nationales Kulturgut zum Teil«barbarisch vernachlässigt» worden, sagte Neumann. «In dieser Zeitdes demokratischen Sozialismus hat man sich in der Regel schändlichgegenüber dem kulturellen Erbe verhalten, es missbraucht odermindestens vernachlässigt.»
Das klassizistische Marmorpalais wurde von 1787 bis 1793 nachPlänen von Carl von Gontard gebaut. Die preußische Königsfamiliebewohnte das Palais von 1831 bis 1917. In der DDR wurde der Bau alsArmee-Museum der Nationalen Volksarmee genutzt. Seit einigen Jahrensind alle 40 Innenräume für die Öffentlichkeit wieder zugänglich.