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Porträt Porträt: Der Bildhauer und Grafiker Fritz Cremer

29.03.2004, 13:21

Weimar/ddp. - Fritz Cremer (1906-1993) schuf ein umfangreiches plastisches Werk, in dessen Mittelpunkt die menschliche Figur steht. Neben dem bekannten Buchenwald-Denkmal stellte er auch in anderen ehemaligen Konzentrationslagern eindrucksvolle Denkmäler auf, so in Mauthausen, Ravensbrück und Auschwitz. Vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York war 1975 seine Skulptur «Aufsteigender» aufgestellt worden. Zu den letzten größeren Arbeiten vor seinem Tod 1993 gehört das Brecht-Denkmal vor dem Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Der 1906 als Sohn eines Handwerkers in Arnsberg/Ruhr geborene Fritz Cremer studierte 1929 bis 1934 an der Berliner Hochschule für freie und angewandte Kunst. Dort gründete er gemeinsam mit Fritz Duda 1930 den Roten Studentenbund.

Zwei Jahre zuvor war er bereits der Kommunistischen Partei beigetreten. 1933 protestierte Cremer gegen den Ausschluss von Käthe Kollwitz und Heinrich Mann aus der Preußischen Akademie der Künste. Studienreisen führten ihn zwischen 1934 und 1938 nach Frankreich, England und Italien. Während dieser Zeit lernte er Hanns Eisler, Helene Weigel und Bertolt Brecht kennen. Nach Militärdienst und jugoslawischer Gefangenschaft lebte Cremer von 1946 bis 1950 in Wien. 1950 ging er in die DDR, wurde Mitglied der Akademie der Künste und Leiter eines ihrer Meisterateliers. Sein Werk bewegt sich zum großen Teil im Spannungsfeld zwischen Trauer und Anklage, Stürzen und Aufrichten, Mahnen und Kämpfen.

Neben Cremers plastischem Schaffen, das auch international große Wertschätzung erfuhr, steht ein umfangreiches druckgrafisches Werk.