"Popcornloop" und Guarana-Kakao "Popcornloop" und Guarana-Kakao : Die Löwen der Höhle sind süße Naschkatzen
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Am Ende flossen Tränen. Den emotionalen Höhepunkt hatte sich „Die Höhle der Löwen“ am Dienstag für den Schluss aufgespart. Machen die Gründer in der Vox-Show sonst meist den Eindruck, zwar angespannt zu sein und für ihr Produkt zu brennen, aber mit einer Absage leben zu können, war Murat Akbulut in seinem Einspielfilm anzumerken, dass er mit dem Rücken zur Wand steht. Der arbeitslose LKW-Fahrer aus Nürnberg hat bereits 60.000 Euro in seine Erfindung, den „Popcornloop“ investiert.
Mit diesem Rührstab soll es gelingen, zu Hause Popcorn zu zaubern, das wie im Kino schmeckt. Zwar hat er schon rund 1.000 Stück online verkauft, doch die Ausgaben sind zu hoch. Akbulut hat kein Geld mehr. Der Auftritt in der Gründer-Show war für den Familienvater die letzte Chance, doch noch erfolgreich zu werden. Entsprechend nervös trat er vor die Jury.
Doch er hatte Glück, die Deutschamerikanerin Judith Williams und der in der Türkei geborene Unternehmer Vural Öger outeten sich als Popcornfans und waren bereit 80.000 Euro für 35 Prozent der Anteile zu investieren. Als Akbulut seiner Frau am Telefon die gute Nachricht überbrachte, brach diese in Tränen aus.
Trinkschokolade mit Guarana
Erfolgreich mit einem süßen Produkt waren in der aktuellen Folge auch zwei Jungunternehmer, die Trinkschokolade mit Guarana herstellen. Heiko Butz und Daniel Duarte rührten das Pulver zunächst in ihrer WG in Köln zusammen, mittlerweile wird in Siegburg produziert. Ihre Wachmacher-Trinkschokolade haben sie Koawach getauft und die soll nun groß rauskommen. 120.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile boten sie an. „Wir haben ein ehrliches Produkt“, versprachen sie. Keine Zusatzstoffe, nur Fairtrade-Zutaten aus Kolumbien, wenig Zucker. Die Löwen waren begeistert von den beiden.
„Sie sind so sympathisch, wenn man Nein sagt, habe ich ein schlechtes Gewissen“, sagte Teleshopping-Queen Judith Williams. Doch ihr Angebot, das sie zusammen mit Frank Thelen und Öger machte – 120.000 Euro für 30 Prozent und ein Euro pro verkauftem Beutel – lehnten Butz und Duarte ab. Und einigten sich schließlich mit Jochen Schweizer, der ihnen das Geld für nur 15 Prozent der Anteile gab und nur 30 Cent pro Beutel verlangte. Die beiden Jungunternehmer waren glücklich. Schweizer hingegen bekam sich hingegen wegen ihrer unterschiedlichen Angebotstaktik mit Öger in die Haare.
Ein Produkt, das Leben rettet
Mit leeren Händen verließen die anderen Bewerber die Höhle der Löwen. Sowohl das Portal sunbonoo, das Freizeitaktivitäten für Touristen auf Mallorca verkauft, noch die superleichte Hängematte „Hamaka“ aus Fallschirmseide konnten die Löwen überzeugen. Und selbst zwei Produkte, die alle Unternehmer als gut und sinnvoll einschätzten, konnten keinen Deal abschließen. Die Slashpipe, eine mit Wasser gefüllte Plastikröhre, die für Fitnessübungen gedacht ist, kam zwar so gut an, dass Vural Öger am liebsten direkt eine behalten hätte, aber Jochen Schweizer fasste zusammen: „Ich finde Ihr Produkt gut, aber Ihre Zahlen überzeugen mich nicht.“ Am Ende gab es zwar ein Angebot, aber keine Einigung.
Heiko Schöning, Mediziner und Geschäftsführer von Medcooling, konnte sogar ein Produkt ins Rennen schicken, das unter Umständen Leben rettet. Der Caro Cooler wird bei Patienten mit Herzstillstand zur Notfallkühlung eingesetzt. Das Motto: „Leben retten ist cool!“ Durch die Kühlung steigen die Überlebenschancen der Betroffenen um 20 Prozent. Aber investieren wollte dennoch niemand. Der Grund: Das Gerät ist sehr teuer und kann nur einmal verwendet werden. Und es muss alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Deshalb gab es keinen Deal für Heiko Schöning. Aber ein Lob von Lencke Steiner „Ich glaube, dass Sie die Welt schon jetzt etwas besser gemacht haben.“