«Polizeiruf 110: Risiko» «Polizeiruf 110: Risiko»: Zwei alte Zausel und eine Blondine jagen Mörder

Leipzig/ddp. - Das Erste zeigt die Folge «Risiko"am Sonntag (15. August) um 20.15 Uhr.
Die 17-jährige Gymnasiastin Nadine Iwanowski (Sonja Gerhardt) wirdtot in einem stillgelegten Bergwerksstollen im Harzvorland gefunden.Am Vorabend hatte sie noch in einem Tennisclub am Stadtrand von Hallegejobbt. Von ihrer Freundin Mandy (Hanna Schwamborn) erfahren dieKommissare Herbert Schmücke und Herbert Schneider (Jaecki Schwarz undWolfgang Winkler), dass sich Nadine mit ihrem Freund Daniel (TimOliver Schultz) treffen wollte. Doch zu der Verabredung kam sienicht.
Weil die Tote sehr aufreizende Kleidung trug, vermutet Schmücke,dass Nadine als Hobbyprostituierte gearbeitet hat. Vielleicht umihren finanziell angeschlagenen Eltern Hannes (Thorsten Merten) undKathrin (Marita Marschall) unter die Arme zu greifen. Die Obduktionzeigt, dass Nadine schwanger war. Als Vater kommt auch NadinesSchulkamerad Patrick (Daniel Axt) in Frage, der eifersüchtig aufDaniel war. Ein Mordanschlag, bei dem die Oberkommissarin NoraLindner (Isabell Gerschke) fast zur Zeugin wird, gibt dem Fall eineneue Wendung.
In ihrem 44. Fall hat das seit 1996 aktive ErmittlerduoSchmücke/Schneider eine harte Nuss zu knacken. Die DrehbuchautorenXao Seffcheque und Jürgen Starbatty haben eine beachtliche Reihe vonVerdächtigen mit stichhaltigen Tatmotiven aufgestellt. Mit seinenerotisch geprägten Mutmaßungen stößt der altväterliche Schmücke beider neuen Kollegin Lindner aber sofort auf Widerspruch. Energischbeharrt sie darauf, dass nicht jedes selbstbewusste Girl, das sichmit Hotpants und hochhackigen Pumps auftakelt, gleich eine Hure ist.
Auch sonst bringt Isabell Gerschke als ebenso fleißige wieintelligente Ermittlerblondine bei ihrem zweiten Mal im Hallenser«Polizeiruf» frischen Wind in die Rechercheroutine des behäbigenMännerduos. Zumal sich die Jungkommissarin keineswegs unterbutternlässt. Bei den Nebendarstellern punktet vor allem Detlev Buck miteinem markanten Kurzauftritt als gewiefter Strafverteidiger.
Die «Polizeiruf»-Folgen mit Jaecki Schwarz und Wolfgang Winklersind zwar solide gebaut, aber nicht gerade als TV-Innovationsmotorenbekannt. Das trifft auch auf die jüngste Folge zu, bei der derversierte Kino- und TV-Regisseur Thorsten Schmidt («Partnertausch»)seinen «Polizeiruf»-Einstand gibt. Wie Gerschke im Ensemble sorgt dergebürtige Herrenberger bei der Inszenierung aber für etwas Pfiff,etwa wenn er beim Doppelverhör von Daniel und Patrick die Zuschauermit ungewöhnlichen Schnittfolgen irritiert. Alles in allem solideKrimikost, bei dem die Liebhaber des kriminalistischen Spürsinns aufso manche falsche Fährte gelockt werden.