Polizeiruf 110: Hexenjagd Polizeiruf 110: Hexenjagd: Merkwürdige Wendungen im Lehrerzimmer

Köln - Schulleiterin Bärbel Strasser (Corinna Kirchhoff) zeichnet sich durch besondere Kompromisslosigkeit aus: „Wenn Sie in diesem Beruf Schwäche zeigen, dann rächt sich das“ – so ihr Motto. Damit macht man sich nicht nur Freunde. Als eine Bombe in ihrem Büro explodiert, die allerdings nicht sie, sondern die Referendarin Josephine Mayfeld (Kim Schnitzer) verletzt, gibt es also viele Verdächtige und somit viel zu tun für Olga Leski (Maria Simon) und ihren Kollegen Horst Krause (Horst Krause).
Schnell fällt der Verdacht auf Tobias Lubkoll (Anselm Bresgott) und Ben Wieland (Ludwig Simon) aus der 10B. Beide müssen um ihren Abschluss bangen. Obwohl sie scheinbar ein Alibi haben, ist Lenski sicher, dass sie lügen: Aber auch Chemielehrer Rainer Zerbe und Hausmeister Daniel Radke benehmen sich sonderbar.
Der Fall ist zu dröge
Der „Polizeiruf 110“ kam jüngst mit einigen ungewöhnlichen und spannenden Krimis um die Ecke. Da fragte schon mancher, ob die kleine Schwester des „Tatort“ nicht mittlerweile die bessere Reihe sei. Mit „Hexenjagd“ kann der „Polizeiruf“ das hohe Niveau allerdings nicht halten. Zu dröge ist der Fall von Drehbuchautorin „Kristin Derfler“ (Regie: Angelina Maccarone) geraten. Eine merkwürdige Wendung folgt auf die nächste, die Auflösung überrascht zwar – überzeugt aber nicht.
Außerdem wirken die meisten Charaktere wie Abziehbilder: die resolute Schulleiterin, die überforderte Referendarin, die Helikopter-Mutter. Und der plakative Einsatz der Musik (am Anfang läuft „I Don’t Like Mondays“ und wenn der gestresste Schüler gezeigt wird, „Under Pressure“) macht es auch nicht besser. (amb)