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Pink startet Tournee durch Deutschland mit Stunts

06.03.2009, 10:20

Regensburg/dpa. - Egal ob sie auf glitzernden Stöckelschuhen oder barfuß, im Abendkleid, in Jeans oder in Dessous über die Bühne fetzt, Pink ist auf der Überholspur. Die Sängerin kann im Moment nichts aufhalten.

Das machte sie auch am Donnerstagabend beim Start ihrer Deutschlandtour in Regensburg deutlich. Die 29-Jährige brachte die mit 7300 Besuchern ausverkaufte Donau-Arena binnen Minuten zum Brodeln, und spätestens nach einer dreiviertel Stunde kochte es beim weltweitem Nummer-Eins-Hit «So What» endgültig über - der Abgesang auf Pinks Ex-Mann Carey Heart ertönt aus tausenden Kehlen.

Was Pink ihrem Publikum bietet, ist so etwas wie die Las-Vegas-Show des dritten Jahrtausends, nur schneller und lauter als in der Wüstenstadt. Die Bühne ist ein riesiger Flipperkasten, überall blinkt und leuchtet es in knalligen Farben. Wo sonst die Rollbahnen für die Spielkugel sind, sind Rutschen für die quirlige Sängerin und ihre Tänzer. Über allem thront der Schriftzug «Funhouse» - der Name der Tour und des fünften Pink-Studioalbums.

Zunächst erscheint Pink bei ihrem Konzert nur auf der Leinwand. Gelangweilt schmeißt sie im Film die Fernbedienung des Fernsehers in die Ecke, randaliert etwas in der Garderobe und schwingt sich dann auf ihren Chopper. Plötzlich taucht sie real in der Halle auf. Am Ende des Catwalks schwebt sie in die Mitte der Arena aus dem Boden gen Decke, im Kleid mit meterlanger oranger Schleppe.

Es bleibt nicht der einzige Höhepunkt. Später liefert sie noch eine zirkusreife Akrobatiknummer. Zehn Meter über dem Boden zeigt Pink am Trapez Varieté-Kunststücke, kopfüber singt sie dabei «Sober», die zweite Single ihrer aktuellen CD. Längst kreischen die Fans.

«P!nk», wie sich die US-Sängerin marketinggerecht schreibt, wagt vieles, selbst vor der Queen-Hymne «Bohemian Rhapsody» macht sie nicht halt. Da wird zwar klar, dass die Schuhe von Freddie Mercury dann doch noch eine Nummer zu groß für sie sind, dem Publikum ist aber auch das egal. Auch wenn sie ihren rockigen Ohrwurm «Trouble» als Akustikversion entschleunigt, geht das Publikum mit, als würde wie im Original das Schlagzeug aus den Boxen dröhnen.

Wenn die Sängerin über den Laufsteg stolziert, blitzen herum im Dunkeln hunderte Digitalkameras, als würde das Blitzlichtgewitter der knipsenden Zuschauer zur Inszenierung gehören. Nicht nur die überwiegenden jugendlichen Anhänger zücken ihre Minikameras, auch einige der Herren jenseits der 50 wollen nicht auf Pink-Bildchen als Andenken verzichten.

Auf ihrer Welttournee hat Pink in diesem Jahr bislang 25 Auftritte in Deutschland eingeplant. Die ersten 16 Konzerte bis April sind längst ausverkauft, für die Zusatzkonzerte im November und Dezember gibt es teilweise noch Tickets. Insgesamt seien bereits mehr als eine viertel Million Karten verkauft, berichtet die Konzertagentur. Gut möglich, dass dem amerikanischen Energiebündel die größten deutschen Hallen bald zu klein sind. «Sie ist auf dem Weg zum Stadion-Act», kommentiert ein Sprecher der Agentur das Interesse.

Weitere Konzerte: Oberhausen (8.3./30.11.), Mannheim (12.3.), Stuttgart (14.3./25.11./19.12.), Leipzig (17.3.), Berlin (18.3.), Frankfurt/Main (27.3./20.11.), Nürnberg (28.3.), Köln (30.3.), Hamburg (1./2.4.), Hannover (4.4./20.12.), München (6./7.4. und 22.11.), Dortmund (8.4), Freiburg (23.11.), Erfurt (26.11.), Düsseldorf (28.11.)