«Passion Christi» «Passion Christi»: Mel Gibsons Film nicht für Konfirmanden geeignet

Hamburg/dpa. - Der Film solle weder empfohlen noch skandalisiertwerden, betonte die EKD.
«Die Passion Christi» läuft am 18. März in Deutschland an. Dernach Medienberichten ab 16 Jahre freigegebene Streifen ist unteranderem wegen seiner blutigen Folter- und Kreuzigungsszenen heftigkritisiert worden. Der Film zeigt die letzten zwölf Stunden Jesu aufder Grundlage der biblischen Überlieferung. Er wurde auf Aramäischund Latein gedreht. Dazu gibt es deutsche Untertitel. Wegen dergroßen Nachfrage hätten Lichtspielhäuser bereits mit demKartenvorverkauf begonnen, teilte der Verleih Constantin am Montag inMünchen mit.
In einem vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift «TVSpielfilm» äußerte sich Mel Gibson erneut zum Vorwurf, sein Film seizu brutal in der Darstellung der Leiden Jesu: «Auch für mich ist esdas Schlimmste, was ich je in einem Film gesehen habe. Aber ichversuche zumindest, den Zuschauer bei der Hand zu nehmen. Ich habeversucht, es so lyrisch wie möglich aussehen zu lassen.» Der Film seiaber nicht «Mels Evangelium», wandte sich der Regisseur gegen Kritik,er habe eine willkürliche Interpretation geliefert. Gibson hält dieDarstellung der Evangelisten für authentisch: «Diese Leute warenAugenzeugen und sind dafür gestorben, also ist es wahr...und ichwollte eine Fassung dieser Wahrheit zeigen, die nicht unter miesenPerücken und schlechter Schauspielerei leidet».
In nur 12 Tagen hat der Streifen in den USA und Kanada bereitsrund 212 Millionen Dollar (rund 172 Millionen Euro) eingespielt. Dasist rund das Siebenfache der Produktionskosten, die Gibson auseigener Tasche vorgeschossen hatte. Angesichts des anhaltendenInteresses rechnen Branchenexperten damit, dass der Film bald die300-Millionen-Dollar-Marke überschreiten und damit finanziell nochweit erfolgreicher sein wird als Gibsons populäre Actionstreifen der«Lethal Weapon»-Serie.
Unterdessen hat Gibsons Jesus-Film in den USA auch das Interessean dramatischen Bibel-Romanen angefacht. So wurden von US-Buchhandlungen sämtliche 1,9 Millionen Exemplare eines neuen Romans,der auf der Offenbarung des Johannes beruht, bereits drei Wochen vordem Erscheinungstag am 30. März aufgekauft, berichtete die «New YorkTimes» am Montag. «Dramatische Interpretationen der Bibel mitGewaltdarstellungen werden in diesem Jahr eines der größten Phänomeneder amerikanischen Kultur sein», schrieb die Zeitung. Der aufevangelische Literatur spezialisierte Verlag Tyndale House habebereits Nachauflagen für «The Glorious Appearing» der Autoren TimLaHaye und Jerry B. Jenkins in Druck gegeben. Schon vor derVeröffentlichung sei der Erfolg des Bibel-Romans mit jenem derThriller von John Grisham vergleichbar.