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Panikrock Panikrock: «Mädchen aus Ostberlin» kommt aus Pankow

05.10.2010, 20:00
Udo Lindenberg posiert zusammen mit der Schauspielerin Josephin Busch am Potsdamer Platz. Busch wird in dem Musical "Hinterm Horizont" die weibliche Hauptrolle besetzen. (FOTO: DPA)
Udo Lindenberg posiert zusammen mit der Schauspielerin Josephin Busch am Potsdamer Platz. Busch wird in dem Musical "Hinterm Horizont" die weibliche Hauptrolle besetzen. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Udo Lindenbergs «Mädchen aus Ostberlin» heißtJosephin Busch und kommt genau aus dem so oft von ihm besungenBerliner Stadtteil: Pankow. Von dort stammte schon das Mädchen ausdem gleichnamigen Hit, dorthin wollte er mit dem «Sonderzug» reisen.Der Panikrocker (64) stellte am Dienstag im Berliner Theater amPotsdamer Platz die Hauptdarstellerin seines Musicals «HintermHorizont» vor. Das Stück aus der Feder von Thomas Brussig soll unterder Regie von Ulrich Waller, Intendant des Hamburger St.-Pauli-Theaters, am 13. Januar in Berlin Uraufführung haben. Das Musicalerzähle ein Stück deutsch-deutsche Geschichte und eine Lovestory,sagte Lindenberg: «Eine Romeo-und-Julia-Geschichte - eine Eastside-Story über eine verbotene Liebe.»

Die 23-jährige Busch spielt das «Mädchen aus Ost-Berlin», das imStück Jessy heißt. Jessy verliebt sich 1983 bei einem Konzert imOstberliner Palast der Republik - dem einzigen DDR-AuftrittLindenbergs - in den Sänger. Eine Liebesgeschichte zwischenStacheldraht und Mauer, die ihren Höhepunkt 20 Jahre nach derWiedervereinigung findet. «Die Geschichte enthält sehr vielebiografische Details», berichtete Waller. Es bleibe aber auch vielRaum für Fantasie. So stammt das Lied «Mädchen aus Ostberlin»eigentlich aus dem Jahr 1973 - «eben eine Vorahnung derschicksalhaften Begegnung von 1983», meinte Lindenberg.

Zu Brussigs Lieblingshandlungssträngen gehört das «Stasi sucht denSuper-Udo»-Casting. Gewinner des von den Staatsspitzeln organisiertenDoppelgänger-Wettbewerbs wird ein Mann sein, der sich tatsächlich fürden Kultrocker hält - ein Patient aus einer Nervenanstalt. Drei Udo-Darsteller unterschiedlichen Alters werden in dem Musical auf derBühne stehen. Gesang ohne Vibrato und echte Rockmusik kündigten dieMacher an. Die Texte der Lindenberg-Songs seien kaum verändertworden.

Lindenberg, der sich beim ersten Pressetermin im Theater wie infrühen Jahren hinters Schlagzeug setzte, will die Proben «persönlichüberwachen». «Die Panikzentrale residiert daher vorerst in Berlin»,meinte der Sänger, dessen Markenzeichen - der obligatorische Hut - inriesigen Ausmaßen auch das Bühnenbild dominieren soll. Ob dasOriginal-«Mädchen» zur Premiere kommt? «Ich hoffe das sehr undarbeite noch dran. Sie ist ein bisschen scheu und schüchtern», meinteder Musiker, der sich auch gleichzeitig wieder als Maler präsentierte- live und in ausgestellten Werken: Im Foyer des Theaters hängen mehrals 40 seiner bekanntesten Kunstwerke, die sich vor allem den ThemenMauerfall und Deutsche Einheit widmen.