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Ove Sprogøe Ove Sprogøe: Der Mann hinter Hut und Zigarre

11.05.2012, 16:47

Halle (Saale)/MZ/stk. - Doch über Ove Sprogøe, den Mann hinter Hut und Zigarre, war kaum etwas bekannt. Dass der Sohn eines Buchdruckers es im Laufe seiner langen Karriere auf nicht weniger als 159 Filme und Auftritte in mehr als 130 Theaterstücken brachte, dass er Beckett spielte, gleich viermal mit dem höchsten dänischen Filmpreis ausgezeichnet wurde und selbst von Stummfilm-Ikone Asta Nielsen bewundert wurde - in Jacob Wendt Jensens Sprogøe-Biografie, die natürlich nur "Mächtig gewaltig, Egon" heißen kann (Das Neue Berlin, 19,95 Euro) beschreiben schon die blanken Zahlen, dass hinter dem begnadeten Komödianten mit dem Knittergesicht eine Person stand, die viel mehr war als ein Possenreißer. Sprogøe hatte von frühester Jugend an von der Schauspielerei geträumt, doch erst einmal muss er sich als Liftboy und Gemüsehändler durchschlagen, ehe ihn die Seeminenbehörde während des Krieges als Bürogehilfen beschäftigt. Zum Glück war Sprogøe wegen seiner Plattfüße ausgemustert worden. Nach der deutschen Besetzung, als die dänischen Behörden in den Bummelstreik gingen, nutzt er seine freie Zeit, eine Schauspielausbildung zu absolvieren.

Ein Naturtalent, das im nach dem Krieg wieder aufblühenden dänischen Filmgeschäft genau richtig ist. Sechs bis neun Filme im Jahr zu drehen, ist für Ove Sprogøe völlig normal - nebenbei spielt er noch am Theater und in Fernsehserien wie "Oh, diese Mieter".

Ab Ende der 60er Jahre beginnt dann der Aufstieg des Kopenhageners zu einem Star auch in der DDR und Polen. Mit dem ersten Film, der noch schlicht "Die Olsenbande" heißt, weil an keinen zweiten Teil gedacht worden ist, verwandelt sich Ove Sprogøe langsam in Egon Olsen, den Pedanten, dem das Pech an den Hacken klebt.