Oscar-Verleihung Oscar-Verleihung: Nur wenig Zeit zur Vorbereitung

Los Angeles/dpa. - «Die schlechtenNachrichten liegen hinter uns und unsere Mitarbeiter sind schonfleißig an der Arbeit», fügte er erleichtert hinzu. Nach dem Ende desStreiks der Drehbuchautoren bleiben den Schreibern gerade elf TageZeit, um das dreistündige Trophäen-Spektakel rechtzeitig für den 24.Februar aus dem Boden zu stampfen.
Gewöhnlich basteln sie schon Monate vorher an Gags, Reden und denSätzen, die sie den sogenannten Presentern, den Stars, die auf derBühne die Preise überreichen, in den Mund legen. «Wir hinkenhinterher, aber wir werden es schon schaffen», prophezeite Gil Cates,langjähriger Produzent der Oscar-Show. «Statt 8 Stunden am Tagwerden wir nun 12 bis 13 Stunden schreiben». Während der StreikHollywood über Monate hinweg lahmlegte, hatten die Oscar-Macher schonbei den großen Stars angeklopft. So präsentierten sie amDonnerstag stolz eine Promi-Liste mit mehr als 30 Namen.
Unter anderem werden Nicole Kidman, Cate Blanchett, Penelope Cruz,Cameron Diaz, Tom Hanks, George Clooney, Harrison Ford, John Travoltaund Martin Scorsese als Preisverleiher mithelfen. Auch dieVorjahressieger in den Sparten Haupt- und Nebendarsteller - HelenMirren, Forest Whitaker, Jennifer Hudson und Alan Arkin - sind aufder Bühne mit dabei. Amy Adams wird den «Happy Working Song»präsentieren, Jon McLaughlin «So Close» singen.
Mit dem erwarteten Staraufgebot für Hollywoods größte Nacht bleibtder Oscar-Show das klägliche Schicksal der diesjährigenGolden-Globe-Verleihung erspart. Mit dem Streik in vollem Gange wardie gewöhnlich glamouröse Gala im Januar auf eine kläglicheVeranstaltung zusammengeschrumpft, bei der nur die Namen derGewinner verlesen wurden. Kein Roter Teppich, keine gewagtenDekolletes, keine tränenreichen Ansprachen.
Mit «Plan B» hatte die Film-Akademie für den «Oscar-Gau»vorgesorgt, falls bei einem anhaltenden Streik die Stars ausSolidarität mit den Autoren nicht erschienen wären. «Es wäre dieexotischste und interessanteste Videoclip-Show in der Geschichte desFernsehens gewesen», scherzte Cates am Donnerstag über das geplanteErsatzprogramm. Mit Szenen aus früheren Oscar-Verleihungen, vorabgedrehten Dankesreden und anderen Tricks sollten die Fernsehzuschauerunterhalten werden.
Auch wenn der Traumfabrik nun in letzter Sekunde einTrophäen-Fiasko erspart bleibt, so ist die diesjährigeOscar-Zeremonie nicht «Business as usual». Der 100-tägige Streik hatdie Filmbranche Abermillionen gekostet und einigen den Spaß am Feiernverdorben. «Es ist nicht das passende Jahr, um unsere traditionelleOscar-Party auszurichten», gab unlängst das Management derGlamour-Zeitschrift «Vanity Fair» bekannt. Damit fällt Hollywoodsheißeste Party, wo sonst die Oscar-Gewinner nach der Preisvergabefeiern, ins Wasser.